Erneut Bank in Schieflage – Droht die Wiederholung der März-Panik

Es ist noch keine zwei Monate her, verfielen die Finanzmärkte kurzzeitig in Panikmodus. Dies, aufgrund von aufkommenden Unsicherheiten über die notwendige Stabilität einiger Bankeninstitute. Der daraus resultierend Vertrauensverlust bei Kunden sorgte dazu, dass einige als schwach geltende Banken innert nur wenigen Tagen und Stunden in massivstem Ausmass mit Geldabzügen quasi per Mausklick konfrontiert waren. Mit dem Liquiditätsengpass drohte die Schieflage und somit die Insolvenz. Es galt eiligst ein Übergreifen auf weitere Banken und somit ein Flächenbrand unkontrollierten Ausmasses zu verhindern. Behören und Politik waren gefordert Notmassnahmen zu erarbeiten um die angespannte Situation so rasch wie möglich zu beruhigen.

In Europa wurde die Credit Suisse gestützt per von der Politik verordneten Notakquisition durch die zweite Grossbank der Schweiz, die UBS. In den USA wurden drei Regionalbanken geschlossen, sämtlichen Kundeneinlagen gesichert und weitere Banken gestützt mittels Noteinlagen in Milliardenhöhe durch die grössten US-Banken.

US-Regionalbank in Schieflage
Mit den rasch veranlassten Massnahmen konnte das Risiko des Flächenbrandes unmittelbar eingedämmt werden. Ebenso kehrte die Zuversicht der Marktteilnehmer zurück, die kurz darauf den Brand als gelöscht betrachteten.

Doch war dies zu früh? Aktuelle Schlagzeilen, die uns diese Woche aus den USA erreichen lassen Befürchtungen eines erneuten Aufflammens einer Bankenkrise aufkommen. Negative Nachrichten um die US-Regionalbank First Republic reissen nicht ab. Dies nachdem die Bank am Montag im Rahmen der Berichtsaison einen Geldabfluss in der Grössenordnung von USD 100 Milliarden während des ersten Quartals ausgewiesen hat. Ein massiver Kurseinbruch der Aktie über die vergangenen Tage war die Folge womit auch die Stabilität der Bank erneut in Frage gestellt wird.

Ein Konsortium aus elf verschiedenen US-Grossbanken, darunter u.a. JPMorgan, Goldman Sachs, Bank of America, Morgan Stanley, Citigroup haben noch im März die taumelnde Bank mit unversicherten Einlagen in der Grössenordnung von insgesamt USD 30 Mrd. zu stützen versucht. Offenbar liess sich aus heutiger Sicht damit nur der akute Liquiditätsdruck vermindern, jedoch die Bank nicht vollends zu stabilisieren.

Wiederholung des März-Szenarios?
Erwartet uns nun ein ähnliches Szenario wie im März, als weltweit die Kurse an den Finanzmärkten innert wenigen Tagen massiv eingebrochen sind. Auch dieses Mal verursacht durch einen weiteren Dominostein, der aufgrund des Vertrauensverlustes umfallen könnte.

Davon kann zum jetzigen Zeitpunkt aus diversen Gründen nicht ausgegangen werden.
Schon alleine beim grossen Bankenkonsortium, welches 30 Milliarden eingeschossen hat, besteht ein enormes Interesse, dass die Bank gestützt wird um einen potenziellen Verlust ihrer Einlage abzuwenden.
Zudem wollen die US-Behörden alles daran setzen, dass die Gefahr eines Dominoeffekts mit allen bestehenden Mitteln verhindert wird. Mit anderen Worten, dass die Schieflage der First Republic Bank nicht noch weitere Banken mit in den Abgrund reissen und es somit doch noch zu einem Flächenbrand im US-Bankensektor und im schlimmsten Fall sogar zu einer globalen Finanzkrise kommen könnte.

Lösung in Sicht – ruhiger Börsenstart
Aktuellsten Medienberichten zu folge arbeiten das US-Finanzministerium und die Notenbank daran, noch vor Ablauf des Wochenendes eine Lösung zu finden. Dazu wolle die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC) die Bank unter Zwangsverwaltung stellen und bald einen im Bieterverfahren gefunden Käufer präsentieren. Sehr gut möglich, dass der Käufer einer der US-Grossbanken ist, welche im März einen Teil der Einlagen getätigt hat.

Trifft dies ein, kann von einem ruhigen Börsenstart in die neue Woche ausgegangen werden. Sollte vor Börseneröffnung widererwarten noch keine Lösung präsentiert sein, könnten die Anleger vorübergehend nervös reagieren und daraus teils grössere Kursabschläge resultieren.
Dieses Szenario ist eher unwahrscheinlich. Bei dessen Eintritt müsste die Ausgangslage neu analysiert und für die Investment-Entscheide neu beurteilt werden.

Bank Run sorgt für Beben an Finanzmärkten – Erinnerungen an 2008 – kommt es zum Flächenbrand?

Ein kaum in diesem Ausmass für möglich gehaltener Bank Run in den USA sorgt für ein regelrechtes Beben an den Finanzmärkten. Kommt es nach den Schliessungen von 3 Finanzinstituten in den USA innerhalb von wenigen Tagen nun zum globalen Flächenbrand? Die Situation setzte sogleich Anlegerinnen und Anlegern in Panik und lässt Erinnerungen an die Finanzkrise vor 15 Jahren aufkeimen. Auch damals, im Jahr 2008, sind nach diversen Bankenpleiten, die bekannteste darunter u.a. Lehman Brothers, Finanzmärkte in Schieflage geraten. Staatliche Interventionen und die Rettung einiger Institute waren notwendig, um den totalen Kollaps zu verhindern.

 

Silvergate, Signature und Silicon Valley Bank
Nachdem am letzten Mittwoch die auf Kryptowährung spezialisierte Silvergate Bank den Geschäftsbetrieb eingestellt hatte, folgte noch in derselben Woche die Nummer 16 unter den Banken in Amerika. Für einmal sorgten nicht die Technologiewerte aus dem Silicon Valley für Schlagzeilen, die die Investorengemeinde aufhorchen liess, sondern das gleichnamige Bankeninstitut. Immerhin wies das Institut ein Volumen von 209 Mrd. US Dollar an Vermögenswerten auf. Aufgrund von kurzfristig hohen Abflüssen von Kundengeldern sah sich die Silicon Valley Bank gezwungen, in ihren Büchern gehaltene, vermeintlich sicher Staatsanleihen zu liquidieren. Aufgrund der zwischenzeitlich gestiegenen Zinsen verloren die Papiere seit ihrem Kauf jedoch an Wert, weshalb daraus insgesamt ein Verlust von über 1.8 Mrd. US Dollar für die Bank resultierte. Am Donnerstag versuchte das Management mittels einer notfallmässig aufgelegten Kapitalerhöhung im Volumen von USD 2.25 Mrd. die Situation zu stabilisieren. Noch am selben Tag reagierte die Aktie derart negativ und ging mit einem Verlust von über 60% aus dem Handel, die Kapitalerhöhung gescheitert. Am Freitag reagierten die US-Finanzbehörden und schlossen das Geldhaus. Die US-Einlagensicherungsgesellschaft FDIC gab bekannt, dass die gesamten Kundengelder, auch jene über den obligatorischen USD 250’000 gedeckt sind.
Die Märkte schien dies vorerst zu beruhigen. Jedoch folgte am Montag morgen früh bereits die nächste Hiobsbotschaft mit der Schliessung der New Yorker Signature Bank, ebenfalls eher auf das Kryptogeschäft fokussiert. Auch bei ihr haben die Kunden aus Angst um ihr Vermögen innerhalb von wenigen Stunden Liquidität im grossen Umfang abgezogen, weshalb die Bank in einen Liquiditätsengpass geriet. Heutzutage haben Bankkunden die Möglichkeit den Vermögenstransfer im grossen Stil mit wenigen Klicks via Online-Banking und Mobiltelefon von überall auf der Welt in wenigen Sekunden auszuführen. Im Normalfall für Banken kein Problem, haben sie stets einen genügend hohen Liquiditätspuffer. Sorgen jedoch Gerüchte und Tweets für Verunsicherung und stellen die Stabilität des Geldhauses in Frage, kann es, wie nun erlebt, schnell zum unerwünschten Kollaps kommen. Daraus ist einmal mehr ersichtlich, wie wichtig die Schlüssel-Komponente Vertrauen im Banking ist.

 

Panik im Bankensektor – Gefahr von weiteren Schliessung
Noch während den letzten Tagen und Wochen sorgten sich Anleger um die weiterhin hoch verharrenden Inflationszahlen und die daraus folgenden möglichen weiteren Zinsschritte der Zentralbanken. Die Frage stellte sich, schaffen die Zentralbanken in den USA und Europa erfolgreich die Gratwanderung. Heisst, bewältigen sie erfolgreich den Spagat zwischen weiteren Zinserhöhungen aufgrund der anhaltend hohen Inflation und im Gegenzug abnehmender Wachstumsraten in der Wirtschaft, ohne dass diese in die Rezession abrutscht, ein sog. Soft Landing.

Doch nun wurden innerhalb von nur 5 Tagen 3 Geldinstitute in den USA geschlossen um die Vermögenswerte der Kunden zu sichern. Manch Finanzmarkt-Teilnehmer wähnt sich nun an die Finanzkrise 2008 resp. die Euro-Krise im 2010 erinnert. Das Vertrauen in den Bankensektor ist massiv angespannt. Die Gefahr eines weiteren Bank Runs könnte drohen. Dies nicht nur in den USA, sondern möglicherweise auch in Europa, weshalb die Anlegerinnen und Anleger aktuell gebannt den globalen Bankensektor im Blickpunkt haben. Die Frage stellt sich, in welchem Geldinstitut lauern welche Risiken und würde der nächste fallende Dominostein das Potenzial haben einen Flächenbrand auslösen und das globale Finanzsystem in Schieflage bringen. Bis Investoren bessere Klarheit haben, trennen sie sich mit Panikverkäufen von Bankentiteln, was sich bis fast zuletzt in massiven Kurseinbrüchen widerspiegelte.

Massive Kurseinbrüche von über 10% in wenigen Tagen bei den globalen Banken
MSCI World Bank Index (1 Jahr) – Quelle: MarketScreener.com, 13. März 2023

 

Etliche Stress Barometer schlagen Alarm
Sämtliche Indikatoren welche den Puls der Finanzmärkte messen, zeigen zum Teil heftige Ausschläge und deuten auf eine äusserst angespannte Marksituation hin. So ist der bereits in früheren Beiträgen auf ETFMandate erwähnte Fear & Greed Index innerhalb weniger Tage von einem «Greed»-Level (Gier) auf ein «Extrem Fear» (extreme Panik) gefallen.

Fear & Greed Index im Zeitverlauf (1 Jahr)
Quelle: CNN Business, 27. September 2022

Hohe Volatilität
Ein weiteres Unsicherheits-Barometer ist der sog. VIX-Index, ein Grad für die Volatilität und somit Ausmass der Schwankungen an den Finanzmärkten. Ein hoher Wert signalisiert eine unruhige und angespannte Marktsituation bis hin zu Panik. Seit den Neuigkeiten um den Kollaps der Silicon Valley Bank während den letzten drei Handelstagen zeigt auch dieser Index markante Ausschläge. In der Grafik unten entspricht ein Balken einem Handelstag. Der Index sah letztmals im September und Oktober 2022 dieselben hohen Stresslevels, jedoch weit weniger intensiv wie die untenstehende Grafik zeigt. Die grosse Spannweite innerhalb eines Handelstages während den letzten 3 Tagen (Balken inkl. schwarze Linie) und somit ein Zeichen der Panik ist deutlich erkennbar.

CBOE VIX Index seit September 2022 – 1 Balken inkl. schwarze Linie zeigt die
Schwankungsbreite des Index innerhalb eines Handelstages
Quelle: Investing.com, 13. März 2023

Gefragte US-Staatsanleihen
Anleger flüchten in US-Staatsanleihen, welche sich bei Anlegern für die Diversifikation im Portfolio als sicheren Hafen erweisen. Durch die hohe Nachfrage an US-Staatsanleihen, sog. US-Treasuries, ist die Rendite der 10-jährigen Anleihe, innert nur wenigen Tagen von über 4 auf 3.5% gesunken. Eine Bewegung der Zinsen in dieser Grössenordnung in einer so kurzen Zeitspanne ist eher selten und nur bei Krisensituationen auszumachen.

Rendite 10-jährige US-Treasury – Verlauf seit 6 Monaten
Quelle: CNBC.com, 13. März 2023

Yen und Schweizer Franken Währung gesucht
Typisch für eine solch angespannte Marktsituation ist, dass auch gewisse Währungen starken Schwankungen unterliegen. Der Japanische Yen und der Schweizer Franken gelten beide seit jeher als sichere Währungen und werden in solchen Momenten stark gesucht. So haben beide in den letzten beiden Tagen gegenüber den wichtigen Währungen wie US-Dollar und Euro stark an Wert gewonnen.

 

Fazit
Bereits ende letzter Woche und übers Wochenende hinweg setzten die US-Behörden alles daran, eine Ausbreitung der Krise und somit den Flächenbrand zu verhindern. Die Institute selbst werden zwar nicht gerettet. Damit verlieren die Aktionäre und Obligationäre ihr Geld bzw. wohl einen wesentlichen Teil ihres Investments. Gleichzeitig haben die US-Finanzbehörden garantiert, dass sämtliche Kundenvermögen über den US-Einlegerschutz FDIC gedeckt sind. Mit diesem Signal soll ein zusätzlicher Bank Run auf ein weiteres Finanzinstitut verhindert werden.

Die Marktteilnehmer fragen sich aktuell jedoch, ob die gegenwärtige Situation als einen einzelnen Dominostein angesehen werden kann, der umgefallen ist, ohne jedoch weitere mitzureissen. Oder könnten dadurch am Ende weitere Geldhäuser durch einen weiteren Bank Run angesteckt werden und damit in eine ähnliche Notlage geraten.

Fakt ist, dass die Anspannung im Bankensektor akut ist. Unterdessen stellt sich wieder die Frage des Vertrauens resp. Misstrauens zwischen den Banken untereinander. Niemand weiss genau welche Bank exakt welche Risiken gegenwärtig in ihren Büchern hat und ob eine unter ihnen in eine ähnliche Liquiditätskrise abrutscht wie dies bei der Silicon Valley Bank der Fall war. Die Zentralbanken sind alarmiert und stellen falls notwendig den Banken die notwendige Liquidität kurzfristig zur Verfügung.

Einen erneuten Kollaps des Finanzsystems können sich die Industrienationen rein schon aus Imagegründen nicht leisten und schon gar nicht aufgrund ihrer vorherrschenden Staatsfinanzen und ihren Schuldenbergen. Die US-Finanzbehörden taten bislang ihr Bestes um sofortige Eindämmung der Eskalation und Verhinderung eines Flächenbrandes in und ausserhalb den USA.

Was bleibt, ist das Dilemma der Zentralbanken, welches sich nach den letzten Ereignissen nun noch zugespitzt hat. Ein sorgfältiges Abwägen über die nächsten Zinsschritte ist zwingend angebracht. Die Ereignisse werden die Märkte auch in naher Zukunft prägen, weshalb mit weiterhin grösseren Kursschwankungen zu rechnen ist.

 

Mein Portfolio
Sind die Finanzmärkte in Panik, heisst es besonders gut hinzuschauen, bevor der nächste Investment-Entscheid gefällt wird. Gleichzeitig kann man mit den richtigen Schlussfolgerungen und gezieltem und äusserst zeitnahen Handeln, von den kurzfristig resultierenden Chancen an den Aktienmärkten profitieren. Gewiss sind damit auch durchaus Risiken verbunden. Es ist nicht immer abschätzbar, wie lange der Panikmodus anhält und somit die Märkte und Investoren ihren irrationalen Modus beibehalten.
Gemäss Schlussfolgerung ist in der aktuellen Situation und derzeitigem Kenntnisstand ein Flächenbrand eher unwahrscheinlich. Somit erscheinen gewisse Kurskorrekturen und derart tieferen Bewertungen von Firmen nun eher ungerechtfertigt. Jedoch muss weiterhin auch in den kommenden Tagen und Wochen von grösseren Kursschwankungen ausgegangen werden.

Wie im Beitrag vom 17. Januar 2023, Kursfeuerwerk zum Jahresstart! Geht die Party weiter?, im letzten Abschnitt erwähnt, durfte nach dem starken Rally zu Jahresbeginn und der damaligen Ausgangslage davon ausgegangen werden, dass an den Märkten ein besserer Einstiegszeitpunkt eintreten könnte. Zeichnen die zahlreichen Stress-Barometer wie oben im Beitrag erwähnt auf entsprechende Marktverwerfungen bis hin zu Panik auf, boten sich in der Vergangenheit oft in einem solchen Umfeld gute Kaufgelegenheiten bei Aktien.

1. Vorsichtige Anleger: Langfristig Qualitäts- und Dividenden-Titel
Gerade in vorherrschenden Paniksituationen wie die aktuelle, bieten sich meist gute Chancen für selektive Zukäufe. Mit Panikverkäufen trennen sich Investoren in grossen Mengen von Aktien, egal welcher Qualität. Solide Titel mit gesundem Business Modell und attraktiven Dividenden verzeichnen dann ebenso hohe Kursverluste. Hier bieten sich im gegenwärtigen Umfeld Chancen für (Zu)-Käufe, sei es durch Selektion einzelner Titel oder über eine einzelne Transaktion via ETF, der dieses Investment Thema abdeckt. In meinem Portfolio habe ich dies in den letzten beiden Handelstagen entsprechend umgesetzt.

2. Mutige Anleger: Banken- und Finanztitel
Für etwas risikofreudigere Aktienanleger, die ebenso nicht von einem Flächenbrand im Bankensektor ausgehen, kaufen nun sowohl in den USA wie auch in Europa solide Banken-und Finanztitel hinzu, welche in den vergangenen Tagen massive Kurseinbrüche z.T. von 10-20% erlitten haben.
Nebst den bestehenden Banken und Finanztiteln wurden einige wenige Zukäufe von Einzeltiteln getätigt. Vielmehr habe ich für den kurz- bis mittelfristigen Investmenthorizont, das Portfolio mit Sektor-ETFs auf Banken, welche sich im Markt anbieten, ergänzt. Einerseits einen ETF, der den Euroraum als Region abdecken bzw. jener, der in US-Banken investiert.

3. Technologiewerte
Auch Technologiewerte mussten in den vergangenen Tagen und Wochen Federn lassen aufgrund gestiegener Zinsen. Nun gewinnen aber Technologiewerte relativ gesehen an Attraktivität. Einerseits bleiben sie von einer Bankenkrise eher verschont. Andererseits beginnen sie von bereits gesunkenen Zinsen zu profitieren. Gewisse Marktstrategen gehen zudem nach den jüngsten Ereignissen davon aus, dass die Zentralbanken ihre nächsten Schritte einer Zinserhöhung aussetzen könnten. Aufgrund der aktuell weiterhin hohen Inflation ist dies jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Genau hier zeigt sich erneut das Dilemma der Zentralbanken.
Zur einfachen Implementierung wurde der bereits vorhanden ETF auf US Technologiewerte entsprechend aufgestockt.

4. Geübte Anleger: Verkauf von Volatilität
Nach dem starken Anstieg des VIX-Index können jene Anleger, die von einer Beruhigung der aktuell angespannten Situation ausgehen, mit dem Verkauf von Volatilität profitieren. Sie erwarten somit sinkende Indexlevels beim VIX. Eine Möglichkeit dies umzusetzen ist der Kauf eines ETFs, der genau diese fallende Index-Kurse abbildet, ein sog. Short ETF. Eine solches Short-Produkt ist jedoch nur sophistizierten Anlegern zu empfehlen sowie für einen kurzfristigen Investmenthorizont geeignet und wurde entsprechend so im Portfolio implementiert.

Ähnliches wäre auch möglich mit dem Schreiben bzw. Verkauf von Put-Optionen. Aufgrund der bereits zahlreichen Transaktionen wurde jedoch aktuell darauf verzichtet, weshalb diese Strategie erst in einem späteren Beitrag weiter ausgeführt wird.

Enttäuschte Anleger trotz Börsenrally – ETF Selektion: Schlüssel zum Erfolg

Die Aktienmärkte erfahren einen fulminanten Jahresstart. Die Rally begann grundsätzlich schon im letzten Herbst. Jedoch seit Jahresbeginn kennt die Euphorie bisher kaum Grenzen. Wichtige Börsenbarometer haben im Zeitraum von etwas mehr als einem Monat bereits um die 10% oder mehr zugelegt. Dies ist bereits mehr als die im historischen Durchschnitt erzielten Kursgewinne von 6-8% pro Kalenderjahr.

Enttäuschte Anleger – fehlende Diversifikation
Mit den Nachrichten über die starken Kursavancen kann es nun sein, dass Anleger in Schweizer Aktien verwundert sind über das eher bescheidene Abschneiden ihres Portfolios resp. den Aktien Schweiz Teil, und deshalb verständlicherweise auch entsprechend enttäuscht. Wie kommts?

Das wichtigste Schweizer Börsenbarometer, der Swiss Market Index (SMI), legte im Vergleich seit Jahresbeginn mit 5.7% lediglich «nur» gut die Hälfte zu (vgl. Performance Chart unten).
Der Grund ist rasch gefunden. Die Index Schwergewichte Roche und Novartis vermochten aufgrund der in dieser Woche publizierten enttäuschenden Quartalsergebnissen nicht zu überzeugen. Beide Pharmatitel haben deshalb seit Jahresbeginn an Wert eingebüsst. Ähnliches gilt für das dritte Indexschwergewicht Nestlé. Obwohl die Performance des Nahrungsmittelmulti seit Jahresstart positiv ausfällt, bleibt diese mit gut 4% weit zurück.

Alle 3 Titel weisen ein Indexgewicht von je gut 17% auf. Der SMI Index umfasst die 20 grössten Titel. Somit machen alleine die drei grössten Werte bereits über 50% des Indexgewichtes aus und beeinflussen entsprechend stark den Indexverlauf. Betrachtet man die 5 grössten Titel, weisen diese sogar bereits ein Gewicht von fast 70% auf.

ETF Selektion – Alternative zum SMI
Unterdessen sind seit dem 18. September 2017 die Maximalgewichtungen der Unternehmen im SMI Index vierteljährlich auf maximal 18% beschränkt. Zuvor lag der Anteil der 3 Schwergewichte noch einiges höher und betrug rund zwei Drittel. Trotz dieser Einführung der Maximalgewichtung, investiert der Anleger in einen ETF (Exchange Traded Fund) auf den SMI Index, verliert dieser aufgrund der hohen Gewichtung einzelner Unternehmen, einer der zentralen Faktoren und Vorteile, die Diversifikation.

Eine Alternative stellt der breiter aufgestellte SLI Index (Swiss Leader Index) dar. Im Gegenzug zum SMI mit 20 Titeln enthält der SLI Index deren 30. Der SLI Index setzt sich aus denselben Werten zusammen wie jene des SMI und enthält zusätzlich noch die 10 grössten und liquidesten aus dem Mid Cap Bereich. Das maximale Gewicht der 4 grössten Unternehmen wird bei 9% beschränkt. Die weiteren Indexkomponenten werden auf ein maximales Gewicht von 4.5% gekappt.

Der Jahresstart zeigt indes, dass bereits in einem kurzen Zeitraum aufgrund der unterschiedlichen Index-Zusammensetzung und Gewichtung ein grosse Performance-Lücke entstehen kann. Im Gegensatz zum SMI (+5.7%) legte der SLI Index bereits fast das doppelte, um markante 9.2% seit Jahresbeginn zu.

Performance seit Jahresbeginn: ETF SLI Index (+9.2%) vs. ETF SMI Index (+5.7%)
Quelle: Yahoo Finance, 5. Februar 2023

Im langfristigen Vergleich zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Seit der Finanzkrise im Jahr 2008 hat der SLI Index über 30% stärker zugelegt als der SMI über denselben Zeitraum. Dies obwohl die darin enthaltenen und proportional höher gewichteten Finanztitel wie u.a. die UBS oder Credit Suisse sich seither eher schwer taten. Im Gegenzug haben die defensiven Schwergewichte aus dem Sektor Food und Pharma, Nestlé, Novartis und Roche, die positive Entwicklung des SMI stark gebremst.

Performance seit 2009: ETF SLI Index (+140.3%) vs. ETF SMI Index (+109.9%)
Quelle: Yahoo Finance, 5. Februar 2023


Fazit:
Ein ETF (Exchange Traded Fund) bildet in der Regel einen Index ab und strebt somit die Nachbildung dessen Wertentwicklung an. Heisst, der Kurs des ETF folgt mehr oder weniger eins zu eins der Bewegung des zu Grunde liegenden Indizes und deren Komponenten, abzüglich der anfallenden Kosten.

Möchte der Anleger in einen ETF investieren, ist ihm stark anzuraten sich zuvor ein genaues Bild zu machen. Für den optimalen Anlageerfolg ist die Selektion des passenden ETFs entscheidend. Dabei sind nicht nur die Produktmerkmale eines ETF selbst von grosser Relevanz, sondern ebenso wichtig, welche Investmentstrategie dieser verfolgt resp. welchen Index dieser abbildet. Eine falsche oder weniger optimale Selektion kann zu markanten Performance-Einbussen führen, wie obenstehende Ausführungen verdeutlichen.

Investiert der Anleger in einen ETF auf den SMI Index, verliert dieser einer der zentralen Faktoren und Vorteile, die Diversifikation. Dass dies bereits in einem kurzen Zeitraum zu markanten Performanceabweichungen führen kann zeigt der bisherige Verlauf des Börsenjahres sichtlich auf.

«Mein Portfolio»
In meinem global diversifizierten Aktien Portfolio halte ich aktuell keinen ETF auf Schweizer Aktien. Der Grund liegt einerseits darin, dass ich persönlich ausserhalb des Schweizer Aktienmarktes zum jetzigen Zeitpunkt grösseres Entwicklungspotenzial sehe. Andererseits befinden sich im Index zahlreiche Titel, von denen ich erwartete, dass sie vorübergehend eher hinter dem Gesamtmarkt zurückbleiben könnten. Trotzdem befinden sich aktuell nebst mehreren Schweizer Nebenwerten auch einige Schweizer Blue Chip Werte aus dem SMI Index in meinem Portfolio. Mit dem jeweiligen Investmententscheid messe ich diesen einen langfristigen Investmenthorizont bei, sprich eine sog. Buy & Hold Strategie, auch mit dem Ziel von einer attraktiven Dividendenrendite zu profitieren. Zum heutigen Zeitpunkt sind dies Holcim (Einstand: 39.83), Swiss Re (69.87), Novartis (73.15, Oktober 2020 resp. 74.69, Zukauf Oktober 2022), ABB (19.12, Oktober 2019 resp. 25.37, Zukauf September 2022) und seit dieser Woche nun auch Roche (276.8).

Auch wenn der regionale Fokus in meinem Portfolio ausserhalb des Heimmarktes liegt, ist insgesamt der breite Schweizer Aktienmarkt trotzdem in meinen Vermögenswerten immer noch stark über die Anlage der Vorsorgegelder vertreten. Dies ist auch regulatorisch gesteuert resp. bedingt. Hier erfolgt die Allokation entsprechend über die kostengünstigen ETFs auf den SLI resp. SPI.

Kursfeuerwerk zum Jahresstart! Geht die Party weiter?

Quick Intro:

  • Der beste Jahresstart an den Finanzmärkten seit Jahrzehnten.
  • Ungemütliche Situation für die Investmentstrategen bei unzähligen Finanzinstituten. Die meisten von ihnen sind derzeit in ihrer Investmentstrategie in Aktien untergewichtet und haben einen gewissen Teil des Kursfeuerwerkes verpasst.
  • Wie reagieren diese nun? 2 Szenarien:
    1. Schliessen sie das Untergewicht in ihrer Anlagestrategie?
    oder
    2. Nehmen sie eine abwartende Haltung ein?
  • Je nach Entscheid, kann dies in den kommenden Tagen durchaus richtungsweisend für die Märkte sein.
  • Weitere Treiber für ein Kursfeuerwerk: solide Berichtsaison der Unternehmen mit ihren Ergebnissen fürs letzte Quartal 2022 bzw. aktuell noch wichtiger, positive Ausblicke der Unternehmen fürs 2023; Indizes erreichen Levels die technische Kaufsignale triggern; positive Signale und somit Entspannung von der Zinsfront bzw. von Seite der aktuell vorherrschenden Unsicherheiten.
  • Faktoren für Rücksetzer: ausbleibende Anschlusskäufe; schwache Ergebnisse der Unternehmen fürs letzte Quartal und verhaltener Ausblick; Indizes überwinden die technischen Hürden nicht; Rezessionsängste und zusätzliche, aktuell noch nicht bekannte Unsicherheiten;
  •  Mit den starken Kursavancen: Gegenwärtig mit dieser Ausgangslage sehr schwierig von hier weg neue Investmententscheide zu treffen. Habe ich zu wenig Aktien: zukaufen? Habe ich ein hohes Aktienexposure: Gewinne mitnehmen?
  • «Mein Portfolio» zeigt die möglichen Investmententscheide in naher Zukunft.

 

Die Aktienmärkte verzeichnen den besten Jahresstart seit Jahrzehnten, insbesondere in Europa. Im Schnitt haben sie gut 5% zugelegt. Der breit gefasste Marktindex SPI der Schweiz hat 5,8% gewonnen. Dies gab es seit dem Jahr 2000 nur noch im Jahr 2013. In Deutschland erzielte der DAX ein Plus von 8%, was den besten Start seit 20 Jahren entspricht. In den USA verlief der Jahresstart etwas verhaltener. Trotzdem erzielten auch dort die Indizes insgesamt einen guten Jahresstart.
Somit haben gewisse Indizes in den ersten zwei Handelswochen bereits die normalerweise für ein Gesamtjahr durchschnittlich erzielte Performance erreicht.


Anlagestrategien: viele sind in Aktien untergewichtet

Viele Marktteilnehmer wurden zum Jahresstart hin ziemlich auf dem falschen Fuss erwischt und reiben sich nun die Augen. Dies gilt insbesondere für eine grössere Anzahl von Banken und Finanzinstituten. Ihre Investmentstrategen haben bei der aktuellen Anlagestrategie, der sog. Tactical Asset Allocation, für Aktien immer noch ein Untergewicht. Somit erfahren ihre Kunden derzeit auf ihren Portfolios ein sog. Underperformance, heisst, der Gewinn des Aktienteils im Portfolio hinkt der Markt- bzw. Performance des Referenzindex (Benchmark) hinter her.
Bei einem Kunden mit einem ausgewogenen Risikoprofil könnte dies zum Beispiel heissen, dass das aktuelle Gewicht im Portfolio an Aktien bei 48% liegt während der Referenzindex, welcher die Performance der sog. Strategic Asset Allocation (Strategische Vermögensallokation) misst, bei 50% liegt. Das Portfolio des Kunden hat demnach ein Untergewicht von 2% und lässt mit steigenden Kursen ein gewisses Gewinnpotenzial zurück.


Das grosse Dilemma der Investmentstrategen

Die Investmentstrategen befinden sich nun in der Zwickmühle. Diese bereits in den ersten beiden Wochen des Jahres 2023 entstandene Performancelücke muss irgendwie möglichst bald wieder geschlossen werden. Zudem möchten sie bestimmt vermeiden, dass diese Lücke noch grösser wird.
Mit der Unsicherheit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung vom letzten Jahr herrührend und mit dem Ausblick fürs 2023, welcher aufgrund der zahlreichen Unsicherheiten eher gedämpft ausfällt, haben sich die Anlageprofis dazu entschieden, das Jahr mit einem taktischen Untergewicht bei Aktien zu starten. Während der ersten Woche nach Neujahr haben sie dem Markt nachgesehen und waren schon etwas überrascht, über deren positive Entwicklung. Normalerweise fällt der Jahresstart oft positiv aus. Eine Ausnahme war das Jahr 2022. In den ersten Tagen nach Jahresstart fliessen dem Markt viel Geld und somit ein grösseres Investmentvolumen zu. Man denke hier zum Beispiel in der Schweiz alleine an die zahlreichen Einzahlungen der Vorsorgegelder und Jahresprämien aus Versicherungslösungen, welche dann unmittelbar angelegt werden. In diesem Jahr speziell, könnten professionelle Investoren über ihre Hedge Fund Vehikel zum Jahresstart ihre Wetten auf fallende Kurse reduziert und somit für einen Teil der starken Kursavancen gesorgt haben. Zu beobachte war dies, das gewisse Titel, deren Kurse im letzten Jahr noch stark gefallen sind nun markant in den ersten Handelstagen zulegten. Man spricht in einem solchen Fall von einem sog. Short Squeeze. Die Leerverkäufer sind gezwungen ihre Positionen einzudecken um ihre Verluste zu begrenzen. Jedoch ist das Angebot der Wertpapiere knapp, was den Preis rasant nach oben schnellen lässt. Ein solches Beispiel ist die Aktie Zur Rose. Der Titel legte in zwei Wochen um über satte 40% zu.
Nach dem kräftigen Anstieg in der ersten Handelswoche beobachteten Analysten und Strategen das Geschehen vorerst einmal in der zweiten Woche weiter. Zum Erstaunen vieler, nahm der Markt seinen weiteren positiven Gang um für den besten Jahresstart seit Jahrzehnten zu sorgen.

Und nun, mit dieser Ausgangslage, wie werden sich die Anlagestrategen entscheiden? Für sie ist es nicht unbedingt der Entscheid wohin sich die Aktienkurse bewegen. Vielmehr stellt sich ihnen nun die Frage, können sie sich es leisten, dass sich die Performancelücke weiter vergrössert oder wollen sie das Risiko reduzieren weitere Performance gegenüber dem Referenzindex zu verpassen. Demnach könnten sie in den kommenden Tagen die Devise herausgeben, die Aktienquote in den Portfolios zu erhöhen und somit das Untergewicht zu reduzieren bzw. sogar zu schliessen, mit dem Ziel auf eine neutrale Quote zu gehen. Durch die in einem solchen Fall doch grösser ausfallenden Zukäufe, könnten die Aktien mehrheitlich einen weiteren Kursanstieg verzeichnen.
Hingegen, nehmen die Investmentstrategen eine abwartende Haltung und gehen somit das Risiko ein, einen weiteren Schub der Aktienkurse zu verpassen, könnten die nun bald notwendigen Anschlusskäufe, die für weitere positive Kurse sorgen, ausbleiben.
Bei diesem Szenario könnte der Markt in den kommenden Tagen eher eine Konsolidierung bzw. womöglich auch einen Rücksetzer erleiden, der sogar auch etwas heftiger ausfallen könnte.


Weitere mögliche Kurs-Treiber

Viele Aktienindizes stehen nach dem kurzfristig erfolgten Anstieg vor technischen Hürden. Als Beispiel sei hier der SMI-Index erwähnt, der bereits die technische Hürde überwunden hat und somit nach oben ausgebrochen ist. Da es viele Marktteilnehmer gibt, die bei ihren Investmententscheiden auf solche technische Indikatoren setzen, kommt es in einem solchen Fall zu weiteren Anschlusskäufen bei Aktien, die bei besagtem Index enthalten sind.
Natürlich gilt es auch die wirtschaftliche Entwicklung im Auge zu behalten und die in naher Zukunft publizierten Wirtschaftsfaktoren zu beachten. Im doch immer noch angespannten Marktumfeld, welches sich in einer höheren Volatilität äussert, können diese Faktoren für sowohl positive wie auch negative Überraschungen sorgen. Grössere Marktbewegungen in entsprechender Richtung wären dann zu vermuten.


Fazit:

Aktuell stehen wir gerade an einem Punkt, der für mich persönlich keinen klaren Investmententscheid für kurze Frist zulässt. Der Markt kann von seinem derzeitigen Level aus, in den nächsten Tagen sowohl seinen weiteren Anstieg fortsetzen und die Party würde somit weiter gehen. Hingegen können die Kurse gerade so gut auch einen stärkeren Rücksetzer erfahren.
Während den letzten beiden Handelstagen in den USA, haben Marktteilnehmer bereits bei kleinsten Preisrücksetzer bei Aktien die Gelegenheit für Käufe genutzt. Dies könnte man als Zeichen für noch anhaltend weitere Kurssteigerungen deuten, ist jedoch aus oben genannten Gründen mit Vorsicht zu geniessen.

Klar ist, Aktien nehmen jeweils die Wirtschaftsentwicklung 6 Monate vorne weg. Dies würde bedeuten, dass ein wirtschaftlicher Aufschwung gegen ende des ersten Halbjahres einsetzen würde. Persönlich setze ich hier derzeit noch ein Fragezeichen.
Wird die US Zentralbank Fed die Zinsen wie aktuell geplant weiter markant anheben und die Geldpolitik weiter straffen, läuft sie Gefahr die erhoffte Wirtschaftserholung abzuwürgen oder sogar eine Rezession zu riskieren. Ein grosses Augenmerk gilt dabei der weiteren Entwicklung der Inflation, welche über die letzten Monate doch bereits rückläufig ist, weshalb Marktteilnehmer bereits eine Entspannung und weit weniger starke Straffung der Geldpolitik bei den Zinsen einpreisen. Zudem bringt die Wiedereröffnung in China nach den unzähligen Covid-Lockdowns, weitere Normalisierung bei den vormals unterbrochenen Lieferketten. Zusätzlich sorgen auch die bereits gefallenen Rohstoffpreise für weitere Entspannung bei der Inflation.
Auch wenn man normalerweise sagt, don’t fight the Fed (wette nicht gegen die Fed), könnte diesmal der Markt vielleicht recht bekommen, indem er von einem weit weniger aggressiven Zinsanstieg ausgeht als es aktuell die Fed noch prognostiziert. Es bleibt spannend, die Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten zu beobachten und dabei die richtigen Schlüsse für die weiteren Investmententscheide zu treffen.


«Mein Portfolio»

Wie in meinem zuletzt publizierten Beitrag (vgl. Ein verlorenes Jahr für Anleger? Der andere Jahres-Rückblick – die Chancen) in Beispiel 1, 3 und 4 ausgeführt, haben im vergangenen Herbst markante Zukäufe in meinem Portfolio stattgefunden. Rückblickend war dies tatsächlich bei den gesehenen Tiefstständen im September und im Oktober.
Bei Dividendentiteln (vgl. Beispiel 3) ging ich damals von einer sehr guten Kaufgelegenheit aus. Dass sich deren Kurse dann gleich derart stark entwickeln, hat selbst mich doch etwas überrascht. Es zeigt mir jedoch auf, dass über diesen Zeitrahmen hinweg doch eine gewisse Zuversicht aufgekommen ist.

Wie sehen nun meine Investmententscheide in den kommenden Tagen aus? Es gilt den Markt genau und zeitnah zu beobachten. Laufen die Märkte weiter, sehe ich keinen Handlungsbedarf, da mein Aktienexposure vollends ausgereizt ist. Hingegen, zeichnet sich kurzfristig eine Kurskorrektur ab, werde ich bei etlichen Positionen (auch bei den als langfristiges Investment angedachten Dividendentiteln) einen Teil der Gewinne realisieren, um dann wieder etwas Cash auf der Seite zu haben.

Würde mir stattdessen Aktienexposure fehlen, würde ich zum heutigen Zeitpunkt gerade keine Zukäufe mehr tätigen. Nach den 11 Tagen in Serie mit positiver Performance ist doch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sich ein etwas optimalerer Zeitpunkt für den Einstieg finden lässt. Wie oben ausgeführt, kann eine vorübergehende Kurskorrektur nicht ausgeschlossen werden. Eine solche würde es dann gelten auszunutzen.
Wer diese Rally verpasst hat, kann dies nur zähneknirschend als versäumte Chance abhaken und darauf achten, bei der Nächsten dabei zu sein.

Ein verlorenes Jahr für Anleger? Der andere Jahres-Rückblick – die Chancen

    Quick Intro:
  • Wie stark hat Ihr Portfolio im Jahr 2022 gelitten?
  • War die Verlustbegrenzung während Marktturbulenzen ein Thema? Timing für eine Absicherung, sog. Hedge, wäre entscheidend. Hürden für Privatanleger sind gross, weshalb eine Absicherung oftmals nur von wenigen professionellen Anlegern richtig genutzt wird.
  • Etliche Chancen im Jahr 2022 an den Börsen Geld zu verdienen und insgesamt eine positive Rendite zu erzielen, auch wenn das eigentliche «Grundportfolio» und Aktien mit einem langfristigen Anlagehorizont z.T. deutlich Federn liessen.
  • 5 Beispiele der wichtigsten Investment Calls, die in meinem Portfolio für ein positives Anlageergebnis im Jahresverlauf gesorgt haben:
    – Technologietitel: Stimmungsbarometer für Kauf- und Verkaufssignal
    – Energie
    – Dividendentitel
    – China
    – US Dollar
  • Der Schlüssel zum Erfolg: aktives Verfolgen der Märkte und Handeln, gerade in Zeiten volatiler Märkte entscheidend. Somit war das Timing der Umsetzung sowohl beim Kauf wie auch beim Verkauf massgebend (vgl. dazu die untenstehenden Beispiele und ihre Performance-Charts).
  • In naher Zukunft sind solche Investment-Calls über einen separaten Kanal per Echtzeit zugänglich. Damit lässt sich von meinem Know-how und langjährigen Erfahrungen profitieren. Mit einer Registrierung des kostenlosen Newsletters werden schon bald weitere Details über das Angebot bekannt.


Das Jahr 2022, ein Verlustreiches Jahr für viele Anleger

Ein äusserst bewegtes Jahr ging für Anleger zu Ende. Der bis zum Tag des Ausbruchs hin noch für unmöglich gehaltene Beginn eines Ukraine-Krieges sowie unzählig weitere News, Ereignisse und Einflussfaktoren wie der rasche Anstieg der Inflation welche dann für ein starkes Drehen der Zentralbanken an der Zinsschraube sorgten, führte an den Finanzmärkten immer wieder zu heftigen Schwankungen. Schlussendlich resultierten bis ende Jahr starke Kursrückschläge sowohl bei Aktien wie auch bei Obligationen. Dass beide Anlagekategorien gleichzeitig derart stark Federn lassen ist ein äusserst seltenes Phänomen. Sowohl globale Aktien- wie Bondindizes verloren im Schnitt mehr als 15%, die Technologiewerte, sprich der Nasdaq Index in den USA korrigierte sogar um über 33% im Jahresverlauf.

Kurz nach Jahreswechsel erhielten nun die Anleger ihre Auszüge und Reportings zu ihren Depots bzw. ihren Investment Mandaten. Die darin gedruckte Performancezahl wird bei den meisten von ihnen kaum grosse Freude bereiten. Nach etlichen erfolgreichen Jahren für die Anleger, fielen die Ergebnisse für das Jahr 2022 wohl mehrheitlich tiefrot, sprich mit einem negativen Vorzeichen im zweistelligen Bereich, im Schnitt zwischen -10 bis -20%, aus.
Dies gilt nicht nur für Aktienanleger. Selbst konservative Anleger mit einem gewissen Fokus auf Anleihen, mussten wohl höhere Einbussen auf ihren Depotwerten verzeichnen. Stark steigende Zinsen sorgten nämlich für schon lang nicht mehr gesehene grössere Kurskorrekturen bei den Zinspapieren, eine normale Folge der steigenden Zinsen.

Verlustbegrenzung mittels Absicherung sog. Hedge?
Die Verlustbegrenzung bzw. negative Performance des langfristig ausgerichteten Grundportfolios aus Aktien hätte nur mit der zeitlich optimal abgestimmten totalen Absicherung, einem sog. Hedge, vermieden werden können, oder durch zusätzliche Wetten auf weitere Kurskorrekturen anhand von Leerverkäufen, sog. Short-Positionen oder mit dem Kauf von Put-Optionen. Diese Möglichkeiten werden jedoch nur von einer geringen Anzahl von professionellen Anlegern genutzt. Dies erfordert grosses Know-how und auch die Voraussetzung überhaupt, Short-Positionen eingehen zu können. Dies wird privaten Anlegern kaum über ihre normalen Banklösungen angeboten.
Aspekte wie, dass sich Short ETFs (ETFs die auf fallende Kurse setzen) nur bedingt eignen, oder weshalb die vorübergehende totale Liquidation eines Portfolios sich in solchen Momenten nie lohnt, werden bestimmt in späteren Beiträgen auf ETFMandate noch ausführlich thematisiert.

Die Chancen im Jahr 2022 an der Börse Geld zu verdienen
Wer nun hier einen Jahresrückblick mit Auflistung der wichtigsten Ereignisse erwartet, möchte ich an dieser Stelle an die unzähligen Artikel in der Presse und Reports von Banken verweisen.
Vielmehr möchte ich anhand einiger Beispiele aufzeigen, dass der Markt, insbesondere bei Aktien, über diesen herausfordernden Zeitraum verteilt, auch Chancen geboten hat. Die einen über eine gewisse Zeitperiode hinweg, die anderen eher von kurzfristig Natur, welche ein aktives Verfolgen, Erkennen der temporären Opportunität und die entsprechend zeitnahe Reaktion und Umsetzung mit den richtigen Anlagebausteinen erforderten. Anhand dieser positiven Performance-Beiträge, liess sich für das Jahr 2022 eine zu fest negative Performance über das Gesamtportfolio vermeiden oder sogar bis hin zu einer positiven Rendite erzielen.
Mit den richtigen Schlüssen und Umsetzung der sich bietenden Investment-Chancen lohnt sich somit insbesondere in volatilen Märkten eine aktivere Bewirtschaftung des Portfolios.

 

Beispiel 1: Stimmungsbarometer bietet Kauf- und Verkaufssignale
Mit den Börsenturbulenzen begann ein in den letzten Jahren eher weniger beachtete Indikator an Bedeutung zu gewinnen. Es ist dies der sog. Sentiment Index, welcher die Stimmung der Anleger misst. In einem früheren Blog-Beitrag auf ETFMandate (Stimmungsbarometer mit Kaufsignal – Zeit für die Rückkehr aufs Börsenparkett im grossen Stil?) wurde dies bereits ausführlicher thematisiert.

In Schwankungsanfälligem Umfeld, wie dies über das Jahr 2022 der Fall war, gibt dieser Index oftmals gute Signale für kurzfristige Investmententscheide. Kaufgelegenheiten entstehen, wenn die Stimmung am Markt in Panik Modus verfällt. Der Index befindet sich auf einem Tiefpunkt (Feb/Mrz, Mai/Jun und Sep/Okt)Es gilt dann meist einen Tag mit immensen Kursverlusten abzuwarten. Dagegen lohnen sich meist Gewinnmitnahmen bei absoluter Euphorie, welche der Index bei seinen Höchstständen markiert (vgl. Indexverlauf Fear & Greed Mrz/Apr, Aug).
Um solche kurzfristigen Chancen am besten zu nutzen, lohnt es sich auf schwankungsanfällige Sektoren und Titel zu fokussieren, wie dies bei sog. Wachstums-Titeln bzw. Technologiewerten der Fall ist. Gleichzeitig besteht natürlich das Risiko von proportional grösseren Verlusten, sollte man bei seinem Investment Entscheid falsch liegen.
Bei einem kurzfristigen Zeithorizont lohnt es sich die Transaktion über ein diversifiziertes Investment-Produkt wie dies u.a. ETFs auf den Technologie Index bieten, effizient und kostengünstig umzusetzen.

Fear & Greed Index im Zeitverlauf (1 Jahr)
Quelle: CNN Business, 9. Januar 2023 
Chart Nasdaq Comp Index (Periode: 1 Jahr)
Quelle: Yahoo Finance, 9. Januar 2023

Investment Call:
Positiv: Timing der Käufe optimal, in 3 Perioden an Tagen mit stark fallenden Kursen (Feb/Mrz, Jun, Okt); Gewinnmitnahmen nach positiver Performance (Mrz-Apr, Jul-Aug);
Negativ: Nur Teilverkauf im August 2022, Rebound Oktober kleiner ausgefallen als erwartet;
Aktuell: im Oktober eingegangenes Exposure kaum verändert; kleine Zukäufe ende Dezember und Januar 2023 im Technologiesektor;
Risiko: mittel bis hoch, da volatiler Sektor; sollten die Zinsen weiter steigen sofern die Zentralbanken weiter an der Zinsschraube drehen, leidet dieser Sektor überproportional, im Gegenzug bei stagnierenden bzw. sogar fallenden Zinsen bietet dieser ein grösseres Erholungspotenzial;

 

Beispiel 2: Übertreibungen bieten Anlagechancen – der negative Ölpreis
Die Übertreibungen im Energiesektor nach unten erzielten ihren Höhepunkt im Jahre 2020 als die Kontrakte für Öl nach Ausbruch der Corona-Pandemie plötzlich ein negatives Vorzeichen aufwiesen. Hiess, der Verkäufer von Öl bot dem Käufer eines Öl-Kontrakts Geld dafür, ihm sein Öl abzunehmen.

Der Energie-Sektor hat bereits im Vorfeld im Zusammenhang der sinkenden Ölpreise gelitten. Zudem haben sich Investoren aufgrund der Aspekte über die Diskussionen um die Nachhaltigkeit und die allgemeine Strategie weg von den fossilen Brennstoffen aus diesem Sektor verabschiedet. Gewisses Potenzial aufgrund dessen, dass der Ausstieg nicht von heute auf morgen geschehen kann, dass an diesem Markt eine gewisse Übertreibung vorherrscht und dass die Bewertungen einzelner Ölfirmen unterdessen sehr günstig geworden sind, erkannte auch Star Investor Warren Buffet und baute über seine Investment Gesellschaft Berkshire Hathaway u.a. mit der Beteiligung an Occidental Petroleum seinen Anteil im Energie Sektor weiter aus. Dabei war nicht voraussehbar, dass fast 2 Jahre später, mit dem tragischen Beginn des Ukraine-Krieges, dieser Investment-Call derart an Bedeutung gewinnt.

Mit diesen öffentlich zugänglichen Informationen über diese Beteiligung, hatten Investoren damals die Möglichkeit zu entscheiden, selbst auch diesen Aktientitel in der Phase der Übertreibung innerhalb des Energie-Sektors zu kaufen.
Wollten Anleger die Titel-spezifischen Risiken jedoch vermeiden und wollen sie trotzdem gleichzeitig an diesem Thema partizipieren, liesse sich in einem solchen Fall auch ein ETF auf den Energie Sektor kaufen, welcher mit einer globalen oder regionalen Allokation entsprechend den Energie-Sektor abbildet. Dass nun in diesem Fall die einzelne Aktie von Occidental Petroleum viel besser abgeschnitten hat als der globale Energie-Sektor, zeigt die folgende Abbildung.

Chart Performance Occidental Petroleum vs. Globaler Energie ETF vs. MSCI World Index
(Periode: 31. März 2020 bis 31. Dezember 2022)
Quelle: Yahoo Finance, 9. Januar 2023

Investment Call:
Positiv: Zukäufe Herbst 2020 (September-Oktober) sowie Aufstockung im Herbst 2021; Gewinnmitnahmen und optimaler Verkaufszeitpunkt sämtlicher Positionen im Energie Sektor (Öl und Gas) im August 2021;
Negativ: Aufbau Position im April 2020 etwas früh; erste Gewinnmitnahmen ab März 2022 etwas früh (Grund: grosses Portfolio Gewicht welches durch den starken Preisanstieg bzw. durch die fallenden Kurse der weiteren Anlagen resultierte;
Aktuell: Keine Positionen im Energie Sektor (Öl & Gas);
Risiko: – (Verpassen eines Ölpreisschocks, aktuell eher unwahrscheinlich);

 

Beispiel 3: Übertreibungen bieten Anlagechancen – Kauf von Dividenden Titeln
Aktienkurse wiesen eine starke Sommerperiode auf. Die positive Bewegung mündete in einer regelrechten Euphorie welche im August abrupt ihr Ende fand (vgl. Sentiment Indikator oben).
Grundsätzlich bringen Aktien mit hoher Dividendenrendite eher Stabilität ins Portfolio, da sie weniger Schwankungsanfällig sind. Der Ausverkauf von Aktien im Herbst erfasste nun auch diese Titel welche sonst defensiven Charakter aufweisen und somit weniger anfällig auf starke Kurskorrekturen sind. Bevor Investoren sich von Aktien mit hohen Dividendenrenditen trennen, reduzieren sie lieber Positionen, die starken Schwankungen unterliegen, um sie dann womöglich zu einem späteren Zeitpunkt günstiger zurück zu kaufen.

Auch Unternehmen mit hohen Dividendenrenditen wiesen plötzlich neue, für lange Zeit nicht mehr gesehene Tiefstmarken in ihrer Bewertung auf. Die Faktoren wie, die innerhalb eines Tagesverlaufes stark fallenden Kurse ebenso dieser defensiven Aktien, kombiniert mit dem Sentiment Indikator auf Panik Modus, wiesen ende September und zu Beginn des Oktobers auf eine weitere Übertreibung und somit auf eine Kaufgelegenheit hin.
In dem am 27. September 2022 publizierten Beitrag, Stimmungsbarometer mit Kaufsignal – Zeit für die Rückkehr aufs Börsenparkett im grossen Stil? habe ich auch auf ein mögliches solches Szenario hingewiesen (s. langfristig orientierte Anleger).
Zu diesem Zeitpunkt bestand das Risiko, dass die Kurse und damit die Indizes die technischen Support-Levels durchbrechen und somit gegen unten ausbrechen würden. Weshalb sich die Strategie, die Zukäufe über mehrere Tage hinweg zu verteilen, lohnte.

Aufgrund der Verteilung der Transaktionen über mehrere Tage hinweg sowie des längeren Anlagehorizontes bot sich dem Anleger hier die Möglichkeit für den Erwerb von Einzeltiteln wie zum Beispiel in der Schweiz Holcim, Swiss Re, Novartis, in Europa: u.a. Basf, Bayer, BNP Paribas, Credit Agricole, AXA, Orange, Carrefour, Aviva, BHP Group, Vodafone, Husqvarna und in den USA: Dow Inc, Verizon Communications, AT&T, JPMorgan, KraftHeinz, Paramount, CVS Health, Intel, Gap zu investieren.

Natürlich bietet sich auch die Möglichkeit einen ETF ins Portfolio aufzunehmen, welcher sich auf Dividendentitel konzentriert um von den Vorteilen dieses Investment-Produkts zu profitieren.

Chart Europa Dividenden ETF (Periode: 1 Jahr)
Quelle: Yahoo Finance, 9. Januar 2023

Investment Call:
Positiv: optimales Timing Zukäufe von Dividendentiteln (ende September anfangs Oktober); starke Performance sämtlicher oben aufgeführten Einzeltitel (ausser Vodafone);
Negativ: Vodafone
Aktuell: trotz zum Teil sehr guter Performance in kurzer Zeit (20-40%) sind sämtliche Zukäufe noch im Portfolio da es sich grundsätzlich um Positionen mit langfristigem Anlagehorizont handelt (buy & hold);
Risiko: gering bis mittel; attraktive Bewertungen und Dividendenrenditen reduzieren die Volatilität und somit Anfälligkeit auf starke Kursrückschläge;

 

Beispiel 4: Übertreibungen bieten Anlagechancen – China
Mit der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Null-Covid Politik der Regierung hat die chinesische Wirtschaft stark gelitten. Die totale Abschottung einzelner Städte führte zur totalen Schliessung von Fabriken und zu den bekannten Lieferengpässen. Dazu kommen die Unsicherheiten, wie der mit den USA bereits über längere Zeit ausgetragene Handelskonflikt, die politischen Spannung in Bezug auf die Positionierung Chinas gegenüber Russland und in Bezug auf Chinas Verhalten gegenüber Taiwan. Dies veranlasste die Investoren sich eher aus einem Engagement in chinesischen Aktien zurückzuhalten. Kam hinzu, dass die chinesische Regierung Druck auf starke Wirtschaftspersönlichkeiten ausübte, wie dies zum Beispiel dem Gründer von Alibaba, Jack Ma, widerfuhr.

Gerüchte über sogenannte De-Listings, Rückzug von chinesischen Unternehmen, die an den amerikanischen Börsen kotiert sind, insbesondere im Internet Bereich (Alibaba, Pinduoduo, Jd.com, Baidu etc.) heizten spekulative Verkäufe zusätzlich an und sorgten mehrmals für eine Übertreibung bei den Kurskorrekturen und somit für Kaufgelegenheiten über einen ETF auf chinesische Titel oder aber auch einen ETF mit chinesischen Internet Unternehmen.

Chart China Internet ETF (Periode: 1 Jahr)
Quelle: Yahoo Finance, 9. Januar 2023

Investment Call:
Positiv: optimaler Zukauf Oktober am Tiefpunkt, Gewinnmitnahmen Januar 2023
Negativ: Kauf im März zu früh, Zukauf ende September zu früh
Aktuell: Position nach starker Bewegung im Januar 2023 leicht reduziert (Gewinnmitnahme), mittel- bis längerfristiges Investment;
Risiko: mittel bis hoch, da Schwankungs-anfällig aufgrund der weiterhin vorherrschenden Unsicherheiten auch bzgl. der Auswirkung der Aufhebung der Null-Covid Politik.

 

Beispiel 5: Starker Zinsanstieg in den USA – Starker USD
Nach der Bank of England begann auch die amerikanische Zentralbank Fed 2022 aufgrund der hohen Inflationszahlen die Zinsen markant zu erhöhen. Die Europäische Zentralbank EZB und die Schweizerische Nationalbank folgten erst im Herbst mit ihren ersten Zinsschritten. Die stärker laufende Wirtschaft sowie der Umstand höherer Zinsen beflügelte die Nachfrage nach USD und sorgte somit für einen steigenden Greenback (USD). Kam hinzu, dass in Zeiten von Unsicherheiten und Unruhen der USD als stabile Währung angesehen und deshalb als Zufluchtswährung genutzt wird.

Schweizer und Europäische Investoren konnten mit dem Investment in amerikanische Wertschriften mit dem Anstieg des USD im Jahresverlauf sowohl gegenüber dem Schweizer Franke und wie auch gegenüber dem Euro profitieren und damit ihre Verluste auf den Positionen, entstanden durch sinkende Aktienkurse, vielleicht etwas eingrenzen. Eine aktive Währungsstrategie war erst mit dem Überschiessen des US-Dollars ende Herbst notwendig mit einer vorübergehenden Absicherung.

Aktuell hat das USD Exposure quasi die Funktion einer Art Absicherung des gesamten Portfolio Bestandes: Fallen die Zinsen, sinkt der USD, steigen im Gegenzug die Aktienpreise der Wachstumstitel überproportional und umgekehrt.

Chart: USD/CHF Kurs (Periode: 1 Jahr)
Quelle: Yahoo Finance, 9. Januar 2023

Investment Call:
Positiv: long USD bis anfang November; Timing für Verkauf USD Position auf Höchst anfang November, gleichzeitig Eröffnung short USD Position;
Negativ: Short USD Position bereits im November in 2 Schritten geschlossen (0.9430 bzw. 0.9340);
Aktuell: seit ende November sämtliche USD Positionen ohne Absicherung;
Risiko: Mittel, da Abwärtsrisiken auf heutigem Kurs gering; Kosten für eine mittel- bis längerfristige Absicherung sind hoch (Zinsdifferenz USD vs. CHF)

 

Fazit:
Unter anderem die 5 Beispiele der oben aufgeführten Investment Calls haben es ermöglicht, auch in Zeiten von starken Kurskorrekturen an den weltweiten Finanzmärkten, insgesamt eine positive Rendite im Portfolio zu generieren.
Voraussetzung hierzu sind: fortlaufendes Verfolgen und Analysieren der News und Märkte; Verstehen der Märkte in Bezug auf Ereignisse und der daraus resultierenden Bewegungen; Know-how über die Mechanismen, gegenseitigen Einflussfaktoren und Abhängigkeiten verschiedenster Parameter; Wissen über die beste und effizienteste Umsetzung einer Investment-Strategie; vertiefte Produkt-Kenntnisse; Erkennen von Marktchancen; Erkennen von Marktübertreibungen; rechtzeitige Reaktion und rasche Implementierung auf sich bietende Chancen; Absicherungsstrategie erzielter Gewinne; Mut und Überzeugung sich anders zu positionieren als der Grossteil an Investoren in besagtem Augenblick uvm.

Dies ist selbst für interessierte und aktive Anleger nicht gerade einfach, selbst wenn sie das Marktgeschehen mal mehr, mal weniger mitverfolgen. Deshalb freue ich mich in einem zukünftigen Format interessierte Abonnenten genau auf solche Investment Möglichkeiten zu gegebenem Zeitpunkt hinzuweisen und über einen separaten Kanal zu informieren.

Stimmungsbarometer mit Kaufsignal – Zeit für die Rückkehr aufs Börsenparkett im grossen Stil?

Nach einer kürzeren Erholungsphase, kennen die Aktienindizes seit mitte/ende August wieder fast nur noch eine Richtung, nach unten. Weltweit nähern wir uns bei den Kurslevels den Jahrestiefstständen bzw. haben diese schon erreicht. In den USA haben sowohl der Dow Jones Index wie auch der breit gefasste S&P500 Index gestern Montag, auf einem neuen Jahrestief geschlossen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq befindet sich erst kurz vor einem neuen Tief. In der Schweiz hat der SMI Index das bisherige Level vom Jahrestief bereits erreicht um sodann gleich nach unten auszubrechen und für noch tiefere Schlusskurse zu sorgen.

Grundsätzlich ist der September historisch tatsächlich der schlechteste Börsenmonat im Jahresverlauf. Auf den schlechten Herbstmonat folgte an den Börsen dann aber meist ein positives Schlussquartal.

Viele Anleger beobachten die Märkte und fragen sich, ob nun der Zeitpunkt gekommen ist, im grösseren Stil aufs Börsenparkett zurückzukehren. Während den letzten Tagen im September bzw. ersten Tagen im Oktober, demnach noch in dieser Börsenwoche, könnte sich durchaus eine Gelegenheit mit gewissem Gewinnpotenzial bieten, jedoch wohl eher nur von kurzfristigem und einem gewissen spekulativen Charakter. Hierzu werfen wir im heutigen Beitrag einen Blick auf das Stimmungsbarometer, den sog. Sentiment-Index.

Lange Liste von Unsicherheiten
Die Liste der aktuell vorherrschenden Unsicherheiten welche die Finanzmärkte seit einiger Zeit belasten ist lang. Man darf davon ausgehen, dass diese in naher Zukunft auch nicht verschwinden oder gelöst werden. Im Gegenteil, es birgt sogar ein gewisses Eskalationspotenzial.

  • Corona
    Seit Beginn 2020 beherrscht das Corona-Virus die Welt und beeinflusste seither massiv die Entwicklung an den Finanzmärkten. Auch nach fast 3 Jahren ist kaum zu prognostizieren, wie sich dieses Virus weiter verhält, die Situation sich zukünftig entwickeln wird und weitere Lock-Downs verhängt werden.
  • Lieferengpässe
    Aufgrund des Corona-Virus aber auch aufgrund des Krieges in der Ukraine leiden viele Unternehmen mit Lieferengpässen. Unternehmen wie z.B. die deutsche Autoindustrie, können die vorhanden Kapazitäten somit gar nicht ausschöpfen und die Kunden mit den vorbestellten Fahrzeugen beliefern. Bis diese Lieferketten sich wieder normalisieren, wird es noch eine Weile dauern.
  • Rohstoffpreise
    Mit der Eskalation des Russland-Ukraine Konflikts gingen die Preise für Öl und Gas schockartig durch die Decke. Unter Berücksichtigung des Währungseffektes, sind die Preisanstiege für manch europäische Länder noch markanter ausgefallen. Die Preisdynamik hat über die letzten Tage jedoch etwas nachgelassen. Sowohl die Preise für Öl als auch Gas scheinen sich auf hohem Niveau zu stabilisieren.
    Auch die Preise für Agrarrohstoffe haben zeitweilig einen stärkeren Anstieg erfahren. Die Ukraine wird auch als Kornkammer der Welt gesehen. Der Anteil am Weltmarkt ist jedoch nicht derart gross. Es sind einzelne Länder die stark vom ukrainischen Getreide abhängig sind und somit einen signifikanten Effekt auf die Lebensmittelversorgung befürchten müssen.
    Indien hat zuletzt angekündigt, die Exportmengen an Reis zu drosseln, was wiederum neue Unruhe und gewisse Angst um die Versorgungssicherheit hervorbrachte, was sich zeitgleich in höheren Preisen widerspiegelte.
  • Inflation
    Mit den markant ansteigenden Rohstoffpreisen insbesondere bei Energie, hat die Inflation nun ein Niveau erreicht, wie es in manchen Industrieländern zuletzt vor 40 Jahren der Fall war.
    Lieferengpässe haben bereits letztes Jahr für einen ersten Schub bei den Inflationszahlen gesorgt. Seit der Jahrtausendwende haben so manche Firmen ihre ganze Wertschöpfungskette bis aufs äusserste optimiert. Inventar und Lagerhaltung galten als kostspielig. Deshalb wurde versucht, die gesamte Produktionskette auf just-in-time Herstellung umzustelle. Aufgrund des für die Fertigung dadurch eingestellten Warenmangels, begannen die Unternehmen diese Strategie zu überdenken. Nun ist wieder eine gewisse Lagerhaltung mit den für die Fertigstellung notwendigen Rohstoffen und Komponenten gefragt. Diese zusätzlich generierte Nachfrage befeuerte die Inflation darüber hinaus.
  • Energiekrise
    Die europäische Wirtschaft ist stark vom Gas abhängig u.a. für die Stromproduktion. Bisher stammte der grösste Anteil an diesem Gas aus Russland. Nach mehreren Drohungen sind nun seit anfang September die Gaslieferungen aus Russland definitiv eingestellt. Die Lager sind zwar aktuell noch gut gefüllt. Wie sich Europa jedoch durch den kommenden Winter bewegt wie der Winter ausfällt und ob uns eine Stromkrise bevorsteht, ist aktuell nur schwer einschätzbar. Somit bleibt auch der Verlauf der Energiepreise eher unklar.
  • Zinsniveau
    Nach den vielen Jahren von Negativzinsen bzw. Tiefzinsumfeld, hat die rasch ansteigende Inflation für eine ebenso rasche Zinswende gesorgt. In den USA befindet sich der Zins der 10-jährigen Staatsanleihe sog. Treasury kurz vor der 4% Marke. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg knapp 2.5%, was in so kurzer Dauer als enorm zu betrachten ist. Die Ausgangslage für Kreditnehmer aber auch Anleger hat sich somit stark verändert. Wie weit sich dieser Trend fortsetzen wird hängt massgebend von der Entwicklung der Inflation in den kommenden Monaten ab.
  • Währungsschwankungen
    Gewisse Währungen, insbesondere die europäischen Währungen Euro und Pfund befinden sich im Sinkflug. Derart starke Schwankungen bei Währungen dieser Grössenordnung zeugen von Unsicherheiten am Markt und bringen im Verlauf zusätzlich Nervosität auf das Börsenparkett.
  • Konflikt I
    Andauernde Krieg zwischen Russland und Ukraine hält insbesondere Europa und den Rest der Welt in Bann. Eine rasche Lösung des Konflikts ist kaum absehbar und es besteht sogar eine gewissen Gefahr von einer weiteren Eskalation bis hin zu einem nuklearen Event.
  • Konflikt II
    Weiter im Osten besteht die Auseinandersetzung zwischen China und Taiwan. Spätestens seit der aktiven Stellungnahme der USA hätte eine regionale Eskalation nun definitiv negativen Einfluss auf das globale Weltgeschehen und sämtlicher Ökonomien.
  • Rolle Chinas
    Auf dem globalen Parkett der Regierungen ist das Auftreten und die Positionierung Chinas oftmals eher schwierig zu deuten. In Zukunft könnte dies in so manch einem Fall, insbesondere in der Beziehung zwischen den USA und China, für eine unangenehme Überraschung sorgen.
  • Rezession
    Die US und europäische Wirtschaft steuern auf eine Rezession zu. Wann genau und wie stark diese ausfallen werden, lässt sich vorerst noch nicht prognostizieren.
  • Dilemma der Notenbanken
    Aufgrund der aktuell hohen Inflation und müssen die Notenbanken die Zinsen erhöhe. Im Gegenzug spricht man bereits von einer bevorstehenden Rezession. Sowohl die Europäische Zentralbank EZB sowie die US Notenbank FED riskieren mit den Zinsanpassungen die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen. Wird der Wirtschaftsabschwung tatsächlich eintreten, könnte dies dennoch auch Vorteile bei der Rückkehr zu zukünftig normalen Wirtschaftszyklen mit sich bringen.
  • Schuldenlast der Staaten
    Nicht zu vergessen ist die Schuldenlast, welche sich die Staaten zu Corona Zeiten aufgebürdet haben, indem die Regierungen mit Massnahmen-Paketen die Wirtschaft unterstützten und somit die Schulden massiv erhöhten. Nun folgt mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Rezession. Aufgrund der zu erwartenden reduzierten Staatseinnahmen kann somit kein Schuldenabbau vollzogen werden. Die Schuldenlast bleibt für gewisse Länder vorerst immens hoch.

Es lässt sich nun argumentieren, dass diese Unsicherheiten bekannt sind und somit all diese Faktoren in effizienten Märkten bereits eingepreist. Die stattliche Anzahl an Unsicherheiten und die z.T. nur schwer abschätzbare Entwicklung dieser, birgt jedoch ein grösseres Belastungspotenzial für die Märkte in den kommenden Wochen und vielleicht sogar Monaten.

Sentiment Index bald mit Kaufsignal
In diesem Beitrag werfen wir einen besonderen Blick auf den Stimmungsbarometer, das sog. Sentiment der Aktienmärkte. Dies misst jeweils die aktuell vorherrschende Stimmung der Anleger und kann zu gewissen Zeitpunkten auch als guter Entscheidungsparameter dienen.

Im Folgenden beziehe ich mich auf den Sentiment-Index von CNN Business, den sog. Fear and Greed Index (Furcht und Gier), Zusammensetzung und nähere Informationen dazu unter diesem Link: CNN Business Fear and Greed Index.
Herrscht unter den Anlegern Panik, erzielt dieser Index oft einen Tiefstand. Dies kann dann jeweils als kurzfristiges Kaufsignal gedeutet werden da es sich bei diesem Index um einen sog. Contrarian-Index (konträr/gegenteilig) handelt. Im Gegenzug weist der Index bei absoluter Börseneuphorie Höchststände auf und ist dann als kurzfristiges Verkaufs-Signal zu deuten. Extremlevels können sogar anhaltend über eine längere Periode auftreten.

Das Stimmungsbarometer an den Aktienmärkten ist einer von vielen Indikatoren, den ich unterstützend für einen Investmententscheid beiziehe.
Betrachten wir nun den Index in diesem Jahr, stellen wir jeweilige Tiefststände um den 7. März und 12. Mai fest. Gegen ende September tendiert der Index erneut nach unten und wir nähern uns nun erneut diesen Levels von verbreiteter Panik (vgl. Abbildung unten, Zeitverlauf Fear & Greed Index).

Fear & Greed Index im Zeitverlauf (1 Jahr)
Quelle: CNN Business, 27. September 2022

Betrachten wir den Index der US Technologiewerte an denselben Tagen (vgl. Abbildung unten, Zeitverlauf Nasdaq Index) fällt auf, dass der Index zeitweilige und vorübergehende Tiefstände aufweist um danach in eine gewisse Erholungsphase zu starten.

Chart Nasdaq Comp Index (1 Jahr)
Quelle: Yahoo Finance, 27. September 2022

Es könnte nun durchaus sein, dass sich in den kommenden Tagen ähnliches an den Märkte abspielen wird und sich dieses Szenario nochmals wiederholt. Der Sentiment-Index hat nämlich in den letzten Tagen wieder das Level von «Extreme Fear» erreicht.

Fear & Greed Index aktuell
Quelle: CNN Business, 27. September 2022

 

Fazit
Aktien gehen dem Wirtschaftszyklus grundsätzlich 6 Monate voraus. Gemäss Theorie dauert eine durchschnittliche Rezession ebenso 6 Monate. Innerhalb der letzten 70 Jahren dauerte in den USA eine Rezession im Schnitt 10 Monate. Somit bleibt noch etwas Zeit, bis die Aktienmärkte eine mögliche positive Wirtschaftsentwicklung wieder vorwegnehmen werden.

Die zahlreichen vorherrschenden Unsicherheiten, wie oben kaum abschliessend aufgeführt, werden die Finanzmärkte auch in den kommenden Tagen und Wochen in Banne ziehen und für den einen oder anderen Ausschlag der Kurse sorgen. Solange die Furcht von weiter steigenden oder zumindest anhaltend hohen Zinsen im Zusammenhang der anhaltend hohen Inflation d wird sich dies belastend auf die Aktienkurse auswirken.
Auf der Bewertungsseite, sind aktuelle Gewinnschätzungen, die mit 9% von einem knapp einstelligen Gewinnwachstum ausgehen, sehr sportlich und müssen daher wohl noch revidiert werden. Wie stark die höheren Energiepreise auf die Unternehmensergebnisse durchschlagen ist noch schwer abschätzbar. Die eingetrübte Konsumentenstimmung wird die Umsätze und Gewinne der Firmen vorübergehend zusätzlich belasten. Die Unternehmensergebnisse des 3. Quartals werden hier etwas mehr Licht ins Dunkle bringen.
An den Märkten selbst ist eine Umschichtung zu beobachten. Aktuell fliesst Geld aus Aktien ETFs ab, während ETFs auf Anleihen Zuflüsse erfahren. Je nach der weiteren Entwicklung der aktuellen Ausgangslage kann der Trend noch weiter anhalten. Somit würde eine wichtige Stütze der Geldzuflüsse als Treiber für steigende Aktienkurse vorerst noch ausbleiben.
Aus heutiger Sicht birgt der Markt wenig Potenzial für einen markanten und länger anhaltenden Anstieg der Aktienkurse. Die Schwankungsanfälligkeit bleibt bis auf weiteres bestehen. Positiv gesehen, können Anleger jedoch von diesen Schwankungen kurzfristig profitieren.

Mein Portfolio
Aktuell hängt die Positionierung stark von der Risiko-Neigung und -toleranz des einzelnen Anlegers ab. Anleger die bereits ein gewisses Aktienexposure haben, lautet die Empfehlung, dies auf den derzeitigen Niveaus zu halten und die Baisse aussitzen.
Ist hingegen eine gewisse Liquidität derzeit auf dem Konto vorhanden, welche mittel- bis längerfristig für Finanzanlagen bereit steht, ist je in der Situation nach Anlegertyp zu differenzieren:

Kurzfristig orientierte Anleger
Für risikofreudig und kurzfristig orientierte Anleger oder eher spekulativ agierende Trader könnte sich in den kommenden Tagen eine Kauf-Gelegenheit einstellen. Ein ähnlicher Rebound wie wir dies im März und Juni bis August gesehen haben (vgl. Index Chart oben) könnte sich über wenige Tage ergeben um gleich danach die Gewinne zu realisieren. Grösste Gewinnchancen bietet sich dabei auf zyklischen und insbesondere Technologiewerten. Die einfachste Umsetzung ist der Kauf des ETFs auf den Nasdaq Index.
Während gewisse Anleger auf diesen Rebound spekulieren, besteht jedoch gleichzeitig das Risiko, das die Indizes insbesondere der Nasdaq gegen unten ausbricht und dann ein neues Jahrestief realisieren wird wie dies bereits beim SMI geschehen ist. Sollten die Kurse tatsächlich dieses Supportlevel durchbrechen wäre demnach mit einer weiteren negativen Bewegung zu rechnen.

Langfristig orientierte Anleger
Etwas zurückhaltende und langfristig orientierte Anleger sollten zum aktuellen Zeitpunkt eher zuwarten. Es könnten sich durchaus noch tiefere Kaufgelegenheiten bieten. Dies aufgrund der unzähligen anhaltenden Unsicherheiten, welche meist Gift für eine positive Entwicklung der Aktienkurse bedeuten.
Einzig, sollten die Märkte in Panikmodus umschalten und während eines Tagesverlaufs starke Kursverluste von 4-5% oder mehr erzielen, können Teilkäufe von soliden Unternehmens-Werten oder ETFs auf Indizes (z.B. DAX, SLI oder S&P 500) mit einem längerfristigen Zeithorizont in Betracht gezogen werden. Dabei sind US Titel aktuell zu favorisieren, da die Wirtschaft weniger vom Konflikt mit Russland und der daraus resultierenden Energie-Krise und Gasknappheit betroffen ist und somit auch weniger anfällig. Was jedoch nicht heisst, dass der US Wirtschaft trotzdem mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in eine Rezession droht.

Der Vollständigkeit wegen, sei hier meine Einschätzung erwähnt, vorerst auf Obligationen, insbesondere jene mit längeren Laufzeiten zu verzichten. Erst kürzlich begann der Trend von steigenden Zinsen, welcher ohne weiteres noch andauern kann. Die nächsten Inflationszahlen, welche demnächst publiziert werden, können in die Zinsen nochmals deutlich nach oben bewegen.

Es bleibt definitiv spannend, welche Themen und Faktoren die kommenden Tage an den Finanzmärkten dominieren und richtungsweisend auf die Märkte und Stimmung der Anleger einwirken werden. Klar ist, von einer Börseneuphorie sind wir aktuell weit entfernt. Somit werden die Märkte schwankungsanfällig bleiben, weshalb von einer anhaltend höheren Volatilität auszugehen ist, von welcher zu bestimmten Zeitpunkten Anleger jedoch profitieren können.

Crash Kurs – der richtige Zeitpunkt ab- bzw. aufzuspringen

Betrachten die Anleger die Performance Zahlen vom Januar ’22, reiben sich wohl viele verwundert die Augen. Der Monat gehört im langjährigen Schnitt doch meist zur Kategorie der besseren und positiven Börsenmonate. Insbesondere die US-Technologie-Börse Nasdaq brach diesen Monat ein, riss die Weltbörsen mit sich, und beendete den Januar auf weit tieferen Levels, eine Korrektur zwischenzeitlich von rund 17%. Einzelne Aktien, wie zum Beispiel Netflix, verloren innerhalb von wenigen Tagen 40% oder sogar noch mehr an Wert.

Nachdem der Index am ersten Handelstag des Jahres noch zulegte und nahe seines Allzeithochs schloss, setzten bereits am zweiten Handelstag Verkäufe ein. Befürchtungen über eine rasche Zinswende brachten die, für ein solches Ereignis notwendige Unsicherheit hervor. Mit den aktuell hohen Inflationszahlen, welche doch eher als vorübergehend einzustufen sind, war plötzlich die Angst einer raschen Zinswende bzw. sogar die Gefahr eines potenziellen Zinsschocks allgegenwärtig. Die Veröffentlichung des Sitzungs-Protokolls der US-Notenbank Fed, liess erahnen, dass der Markt mit 3 bis 4 Zinserhöhungen in den USA für dieses Jahr rechnen kann. Ein Zeichen für institutionelle Anleger, sich zumindest von einem Teil der doch langsam hoch bewerteten Technologie Aktien zu trennen.

Und als nach einigen Tagen mit negativen Vorzeichen die 200-Tage Linie vom Nasdaq durchbrochen wurde, gab es für die Verkäufer fast schon kein Halten mehr. Die Durschnitts-Linie gilt als starkes Support-Level, ein technischer Indikator für den längerfristigen Verlauf des Marktes. Befindet sich der Index über dem Level, gehen Investoren von einem erfreulichen, positiven Trend aus. Durchbricht der Index diese Marke, kann dies als Zeichen einer Korrektur und für weitere potenzielle Kursverluste gewertet werden.

Dass die Zins-Thematik zwar für gewisse Unruhe und Nervosität sorgen könnte war absehbar, dass dies kurzfristig eine so heftige Abwärtsspirale einläuten könnte, war doch eher überraschend.

 

Chronologie der Korrektur

Beobachtete man genau an den einzelnen Handelstage den Verlauf der Indizes, insbesondere jenen der Technologie-Börse Nasdaq, las und interpretierte die z.T. heftigen Bewegungen, liessen sich jeweils die Schlüsse ziehen, in welchem Korrekturstadium sich der Markt gerade befindet.

Der Januar ’22 lässt sich schon fast für ein lehrbuchmässiges Korrektur-Prozedere verwenden. Dies möchte ich anhand der folgenden 10 Punkten erläutern:

Damit sich jedoch überhaupt ein solches Szenario entwickeln kann, brauch es gewisse Voraussetzungen:

Viele Anleger setzen über eine länger anhaltende Zeitspanne auf das gleiche Pferd, investieren im selben Sektor, kaufen dieselben Aktien, und schaffen somit über eine längere Zeitperiode den sog. Crowded Trade bzw. eine hohe Bewertung der Unternehmen im Vergleich zu ihren Unternehmensergebnissen.

Die Aktien der Technologie Giganten waren seit Jahren gefragt und wurden durch die seit 2020 vorherrschende Corona-Pandemie in der Nachfrage noch weiter befeuert. Fast schon garantierte positive Performance Zahlen lockten immer noch mehr Investoren und dann auch Kleinanleger an, in diese Werte zu investieren. Daraus resultiert eine vergleichsweise hohe (Über-)Bewertung.

  1. Unsicherheit

Aufkommende Unsicherheit ist grundsätzlich keine gute Voraussetzung für positive Aktienkurse.

Die Inflationsängste und eine angeblich markante Zinswende in den USA schreckten die Investoren auf. Die wachstumsorientierten Titel leiden bei steigenden Zinsen am stärksten. Die projizierten Gewinne der Unternehmen werden mit einem höheren Zins abdiskontiert, womit sie vergleichsweise weniger wert sind. Auf die Bewertungs-Modelle der wachstumsstarken Technologie-Unternehmen trifft dieser Effekt besonders zu.

  1. Institutionelle Anleger

Es sind meist die institutionellen Anleger die in einer solchen Phase beginnen, wenige Prozente ihrer Portfolios umzuschichten. Es sind kleine Anteile des Portfolios, welche jedoch grössere Beträge bzw. Volumen ausmachen.

Gleich nach Jahresbeginn haben mit diesen Aussichten die institutionellen Anleger begonnen, sich zumindest von einem Teil ihrer Tech-Aktien zu verabschieden. Dies geschieht meist über aktiv gemanagte Fonds oder passive Investment-Bausteine wie die ETFs.

Zu beobachten war diese Aktivität am Nasdaq im Abfallen der Kurse über die letzten 1 bis 1 ½ Handelsstunden. Ein Zeichen, dass diese Vehikel Positionen reduzieren müssen, veranlasst durch Rücknahmen/Verkäufen von Fondsanteilen.

  1. Short Seller

Leerverkäufer, sog. Short Seller, entwickeln ebenfalls ein solches Szenario in ihrer Anlagestrategie, wittern ihre Chance und beginnen mit Wetten auf fallende Kurse abzuschliessen. Sie verkaufen Aktien, welche sie gar nicht besitzen, um sie dann später zu einem tieferen Kurs wieder zurück zu kaufen. Durch deren Verkauf geht der Trend von fallenden Aktienpreisen weiter.

  1. Volatilität

Mit den fallenden Kursen beginnen Investoren ihre noch bestehenden Positionen auf weiter fallende Kurse mit Hilfe von Options-Strategien abzusichern. Dies beeinflusst den Volatilitätsindex, ein Grad für die Schwankungsintensität für einen gewissen Zeitraum, welcher in einem solchen Szenario rasch nach oben schnellt. In einem normalen Umfeld befindet sich der sog. VIX Index zwischen 10 und 15. Mit der Korrektur schnellte der VIX in wenigen Tagen von einem normalen Level auf knapp 39 hoch. Letztmals hatte der Volatilitätsindex ein solches Level während der Korrektur in der Corona Pandemie im März 2020 erreicht.

  1. Technische Support-Levels

Die Thematik von technischen Indikatoren, welche Investoren für ihre Investment-Entscheide beiziehen, habe ich bereits im Artikel vom 10. Januar 2022 aufgegriffen.

In einem Korrektur-Szenario ist die 200-Tage Durchschnittslinie von immenser Bedeutung, da sie bei Investoren so viel Beachtung findet. Fällt der Index bzw. Kurs darunter, gilt der Aufwärtstrend als gebrochen. Ein weiterer Abverkauf setzt höchstwahrscheinlich ein, durch all jene Investoren, die anhand dieser technischen Indikatoren ihre Portfolios aufsetzen und Investment-Entscheide fällen.

Der Abverkauf wird sodann durch einen weiteren Faktor grundlegend verstärkt. In den USA wird je nach Markt-Segment an der Börse zwischen 70 bis 80% der Handelsvolumen durch Hochfrequenz-Handel oder sog. High Frequency Trading ausgelöst. Es sind somit Computer, die anhand von programmierten Algorithmen innerhalb von Millisekunden entscheiden Positionen zu kaufen oder abzustossen. Während eines solchen Szenarios wie nun im Januar, kann der Markt über Stunden oder Tage mit weiteren sowie einer ansteigenden Anzahl an Verkaufsorders geflutet werden. Daraus resultierten in Vergangenheit auch schon sog. Flash-Crashes, ein heftiger Markteinbruch innert wenigen Minuten, wie zum Beispiel am 6. Mai 2010, als die US-Leitindizes innert 6 Minuten fast 6% einbrachen und der Dow Jones Index zeitweise sogar mehr als 9% verlor.

  1. Margin Calls

Sind diese technischen Levels durchbrochen, bedeutet dies sehr oft einen weiteren Druck und zumindest kurzzeitig den Fortgang der negativen Kursentwicklung. Der nächste heftige Abschlag wird durch sog. Margin Calls ausgelöst. Nach einer Korrektur von 10-15% werden Anleger gezwungen, welche mit Fremdkapital spekulieren, ihre Positionen zu reduzieren, koste es was es wolle. Ein sog. Forced Selling setzt ein. Der Index sinkt in einem solchen Fall kurz nach der Eröffnung ins schier Bodenlose, so wohl geschehen und zu beobachten am Montag, den 24. Januar. Der Nasdaq Index verlor im Tagesverlauf zeitweise fast 6%, was bisher auch den Tiefpunkt innerhalb der bisherigen Korrektur markierte. Nachdem die Transaktionen der Margin Calls abgeschlossen sind, ist eine Gegenbewegung zu beobachten. Noch gleichentags setzte eine enorme Gegenbewegung ein. Der Nasdaq 100 Index bewegte sich an diesem Tag in einem Spektrum von -5.8%, nach einer kräftigen Erholung zwischenzeitlich sogar leicht Plus, bevor dieser dann knapp ein halbes Prozent tiefer aus dem Handel ging.

  1. Staunen / irrational

An solchen Tagen mit solchen heftigen Bewegungen sitzt selbst manch Börsianer vor dem Bildschirm und schaut sich fast ungläubig die Kursentwicklungen und die Farben von tief rot bis hin zu grün, an. Worte wie, «das kann doch gar nicht sein», «völlig irrational» gehen durch die Köpfe. Die Kursbewegungen gleichen über die nächsten Tage einer Achterbahn, aufspringen oder abspringen?

  1. Spekulanten / Day Trader

Mit den hohen Ausschlägen der Kurse innerhalb eines Tagesverlaufs, wittern die Trader, sog. Day Trader, die Gelegenheit für kurzfristige Spekulationen und betreten das Parkett für eine gewisse Zeit. Ein Auf und Ab folgt über die nächsten Tage, abrupte Kurswechsel sind zu beobachten, oft verbunden mit dem Erreichen von Levels, vorgegeben durch technische Indikatoren.

  1. Prüfen der sog. Lows

Die Trader versuchen den Markt in der einen oder anderen Richtung zu testen, ob ein Ausbruch nach oben oder weiter nach unten erfolgt. Sehr oft ist dann zu beobachten, dass die während Vortagen erreichten Tiefststände nochmals getestet werden. Die Schwankungsanfälligkeit und die Volatilität beginnen abzunehmen resp. zu sinken. Darauf verlassen die Day Trader nach und nach das Spielfeld, bleiben jedoch auf der Hut im weiteren Verlauf.

  1. Technischer Rebound

Am Freitag, den 28. Januar schien der Markt den am 24. Januar erreichte Tiefstwert nochmals zu testen. Da der Index beim Test der Lows kein noch tieferer Wert erzielte, d.h. Käufer dagegen hielten, wurde dies durch die Investoren positiv gewertet. Daraus resultierte und setzte schlussendlich der sog. Technische Rebound ein, welcher bis heute Dienstag, den 1. Februar, anhält.

 

“Mein” Portfolio

In gewissen Stadien der Korrektur ergeben sich jeweils neue Chancen sich für mittel- bis längerfristige Anlagemöglichkeiten zu positionieren. Genau DEN richtigen Zeitpunkt, das sog. Low, erwischt selbst ein professioneller Anleger äusserst selten bis kaum.

Abhängig von der Allokation und Risikoneigung lassen sich genau solche Szenarien gezielt nutzen, schrittweise bzw. über mehrere Transaktionen, verteilt über mehrere Tage hinweg, sein Exposure aufzubauen oder zu erhöhen. Voraussetzung ist natürlich eine gewisse Cash Reserve zu haben, welche investiert werden kann. Kennt man die einzelnen Phasen einer Korrektur und lassen sich diese konkret beobachten, ist ein gutes Timing möglich. Damit lässt sich ein besseres Einstiegslevel erzielen.

Innerhalb der Korrekturphase gibt es aber auch Momente, die man einfach von der Seitenlinie beobachten sollte und das Spielfeld den kurzfristig agierenden Trader überlassen bis wieder Klarheit herrscht über die Richtung und der Markt wieder beginnt in rationalen Bahnen zu verlaufen.

Eine gewisse Korrektur bei den Technologiewerten ist nachvollziehbar, der Zeitpunkt einer solchen Korrektur kaum voraussehbar, die Dimension dieser Korrektur eher irrational und schlussendlich technisch getrieben.

Wie bereits im Artikel vom 10. Januar 2022 hingewiesen, bleibt das Potenzial bei den Technologiewerten intakt, insbesondere nach der jüngsten Korrektur. Die während den letzten Tagen publizierten Unternehmens-Ergebnisse von Microsoft, Apple, Google etc. waren stark und sind positiv zu werten.

Die Inflationsängste scheinen mir übertrieben. Die Inflationszahlen könnten nun ihren Höhepunkt erreicht haben. Sollten es trotzdem noch 4 Zinserhöhungen in den USA innerhalb von diesem Jahr geben, bewegen wir uns weiterhin auf einem längerfristig sehr tiefen Niveau. Es ist noch ein weiter Weg bis zur sog. Zinsnormalisierung in den USA geschweige denn in Europa, der Schweiz und Japan. Somit dürfte sich ein Potenzial auf steigende Kurse bei Technologie Aktien trotz steigender Zinsen ergeben.

 

Newsletter – Informationen in Zukunft

Mit meinem Artikel möchte ich u.a. aufzeigen, dass eine solche ausserordentliche Markt-Situation auch viele Chancen bietet. Ziel von ETFMandate ist es u.a. Sie in Zukunft äusserst zeitnah über solche Anlagechancen zu informieren.

Abonnieren Sie deshalb am besten sogleich den Newsletter und Sie werden zu gegebenem Zeitpunkt über weitere Neuerungen und Erweiterungen sowie die Möglichkeit solche Informationen zu Anlage-Themen in Zukunft zu erhalten, erfahren.

Zeit sich von Apple, Amazon & Co’s zu trennen vs. «Buy the Dip»

Nach der ersten Handelswoche im neuen Jahr rieben sich die Marktakteure die Augen. Anstatt wie üblich während dieser Phase des Jahres auf Grün, standen die Indexvorzeichen am Ende der Woche überraschenderweise auf negativ. Der kurzfristige Trend scheint sich nun in die zweite Handelswoche hinein fortzusetzen.
Bei den Leitindizes hat der Technologie schwergewichtige Nasdaq Composite mit einem Minus von 3.6% innerhalb der ersten Woche am stärksten nachgegeben. Dies, nachdem an den ersten beiden Handelstagen in den USA noch Levels auf neuen Allzeithochs erzielt wurden.

Apple – wertvollstes Unternehmen

Gleich am zweiten Handelstag liess die Meldung aus New York aufhorchen, dass Apple im vorbörslichen Handel mit dem Kurs pro Aktie von über USD 182.88 als erstes Unternehmen weltweit einen Wert von über USD 3 Billionen Marktkapitalisierung erreicht hat. Erst im August 2020 hat der iPhone-Riese die 2 Billionen Dollar Grenze geknackt. Zwei Jahre vorher gelang es Apple als ersten Konzern eine 13-stellige Bewertung zu erreichen. Alleine im vergangenen Jahr legten Apples Aktien um knapp 34% zu. Nach einem solch raschen und markanten Anstieg, stuft auf den ersten Blick manch einer die Bewertung als doch eher hoch ein.

Obwohl die letzten Quartale unter Chipmangel und weltweiten Lieferkettenproblemen standen, verdiente Apple im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr enorme USD 94.7 Milliarden und steigerte das Ergebnis damit zum Vorjahr um rund 65%. Alleine im vierten Quartal meldete Apple einen Nettoumsatz von USD 83.4 Milliarden, ein Plus von 30% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Gewinn fiel im selben Zeitraum satte 62% höher im Vergleich zum Vorjahr aus.

Das Unternehmen sitzt aktuell auf einem Cash-Bestand von über USD 100 Milliarden. Strategisch stehen dem Konzern somit sämtliche Optionen offen. Sei es mit neuen Wachstumsinitiativen, strategischen Zukäufen oder Aktienrückkaufprogrammen und Dividenden um für Aktionäre neue Werte zu schaffen.

Inflations- und Zinssorgen

Es gibt Investoren, die mit grösseren Summen kurzfristig Wetten auf bestimmte Kursziele eingehen, um dann sogleich beim Erreichen dieser Werte ihre Positionen zu schliessen und die Gewinne einzufahren. So geschehen beim Erreichen der 3 Billionen Marke von Apple, worauf noch am selben Tag Gewinnmitnahmen beim Titel einsetzten. Ende der Woche schloss die Aktie knapp 6% unter diesem Wert.

Gleichzeitig sorgten die veröffentlichten Protokolle der zuletzt im Dezember stattgefunden Fed Sitzung für aufkommend Inflations- und Zinssorgen und damit für weiteren allgemeinen Abgabedruck bei den Technologiewerten. Die wachstumsorientierten Titel leiden in einem solchen Umfeld am stärksten. Die projizierten Gewinne der Unternehmen werden mit einem höheren Zins abdiskontiert, womit sie vergleichsweise weniger wert sind. Auf die Bewertungs-Modelle der wachstumsstarken Technologie-Unternehmen trifft dieser Effekt besonders zu. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihe, der sog. Treasury, schoss innert Wochenfrist von 1.51% auf vorübergehende 1.8% hoch.

Es darf angenommen werden, dass beide Effekte, sowohl die erhöhte Inflation sowie die Zinssorgen eher von kurzfristiger Natur sein werden. Die amerikanische Zentralbank Fed kauft weiterhin Anleihen, auch wenn in reduziertem Tempo bzw. Menge. Trotz Beginn dieses sog. Taperings, fliesst in dieser Phase weiterhin Liquidität in den Markt. Und auch wenn der Markt derzeit noch von 3 Zinserhöhungen innerhalb des Jahres 2022 ausgeht, und das Fed diese tatsächlich vollziehen sollte, werden sich die Zinsen weiterhin in einem historischen tiefen Rahmen bewegen und die Liquidität im System weiterhin massiv bleiben.

«Mein» Portfolio

Das genaue Ende eines solch kurzfristigen Trends der zugespitzten Inflations- und Zinssorgen, der die Anleger aus den vermeintlich teuren sog. Wachstumswerten treibt, ist schwierig zu prognostizieren. Je extremer die Vorgaben von negativer Performance, wie dies heute nach der Eröffnung der Fall ist, desto eher eröffnet dies kurzfristig auch Chancen für den Einstieg. Der sog. Buy the Dip kann für den Aufbau von weiterem Exposure in Technologiewerte genutzt werden, um dann von einer möglichen Gegenbewegung, sog. Rebound zu profitieren. Bietet sich dem Anleger genügend Cash-Reserve und belaufen sich die Transaktionskosten im Rahmen, kann der Aufbau auch über zwei drei Schritt erfolgen, sollten die Kurse noch weiter nachgeben.

Das Beispiel von Apple zeigt, wie gut der Innovationszyklus und die Cash-Maschinerie der grossen Technologiekonzerne funktioniert. Wie bei Apple besteht bei den weiteren grossen US-Technologiekonzernen eine rege Nachfrage nach ihren Leistungen, weshalb auch weiterhin ein, für Unternehmen dieser Grösse, überraschend starkes Wachstum ausweisen dürften. Damit lässt sich schlussendlich im Vergleich auch eine höhere Bewertung rechtfertigen.

Ziehen wir nebst der Bewertung die Chart-technischen Faktoren hinzu. Der Nasdaq befindet sich seit geraumer Zeit in einem positiven Trend. Solange der Index über der 200-Tage-Durchschnittslinie bleibt, sollte dies für weitere Unterstützung sorgen. Es ist jedoch sehr gut möglich, dass wir im heutigen Umfeld diese Marke aktuell noch testen werden. Hält der Index diese Marke am Schluss des Tages, ist dies als Zeichen der Stärke und als Möglichkeit für einen weiteren positiven Verlauf zu deuten. Umgekehrt könnte vorübergehend noch weiterer Abgabedruck folgen, ausgelöst durch die Trader, deren Anlagestrategie sich auf die technischen Signale stützen.

Das Umfeld mit erhöhter Volatilität und somit mit grösseren Ausschlägen sowohl nach unten wie auch nach oben kann durchaus für einen gewissen Zeitraum fortbestehen. Insbesondere da der Technologie-Sektor zu den sog. Crowded Trades gehört, bleibt er kurzfristig anfällig für grössere, negative Ausschläge, welche Anleger für sich jedoch als Chance nutzen können.

ETF auf Nasdaq

Der Aktienverlauf von Amazon über die letzten eineinhalb Jahre zeigt, dass nicht alle Big Techs im Gleichschritt über denselben Zeitraum zulegen konnten. Die Aktie des Online-Giganten tendierte in dieser Periode eher seitwärts. Als Anleger kann es effizienter sein, statt einzelne Technologiewerte zu kaufen, in den ETF auf den entsprechenden Index, Nasdaq, zu investieren und somit einem Klumpenrisiko im Portfolio vorzubeugen. Ist ein Anleger bereits in einzelnen Werten investiert, kann sich ein Switch in einen diversifizierten Index lohnen, um so die Risiken zu reduzieren.

Apple zählt zu den grossen Tech-Giganten in den USA, welche im Nasdaq 100 Index enthalten sind. Die 7 grössten Werte, dazu zählen nebst Apple, Amazon, Microsoft Netflix, Alphabet (Google), Tesla auch Nvidia, und vereinen knapp 50% der Indexgewichtung auf sich. Mit einer einzigen Transaktion gewinnt der Anleger Zugang, sog. Exposure, zum weiterhin attraktiv einzustufenden Technologie-Sektor mit einer bedeutenden Beteiligung an den grossen Technologiekonzernen. Gleichzeitig profitiert er von sämtlichen Vorteilen eines solchen Investmentvehikels.

Die bedeutenden Vorteile von ETFs und viele weitere Themen innerhalb der Anlagethematik werde ich auf ETFMandate im Laufe der Zeit aufzeigen.

Korrektur voraus? Folgt bald der grosse “Ever”-Schock?

Im Jahr 2021 sorgten, nebst dem allgegenwärtigen Thema der Corona-Pandemie, unter anderem die Ereignisse rund um die beiden “Ever’s” kurzzeitig für Unruhen an den internationalen Finanzmärkten.
Just zum Jahresstart taucht einer dieser Ever’s mit potenzieller Brisanz wieder in den Schlagzeilen auf. Gerade aktuell, zum ersten Handelstag an den internationalen Finanzmärkten im Jahre 2022, melden die Medien vor wenigen Stunden, dass die Aktien von Evergrande an der Börse in Hong Kong erneut vom Handel ausgesetzt wurden. Der Grund ist bisher noch nicht bekannt. Das Unternehmen wird wohl in Kürze Informationen publizieren. Vorerst reagierten die Finanzmärkte nicht oder gelassen auf die News, wobei einige Börsen heute noch Feiertagsbedingt geschlossen sind.

“Ever” wie Evergrande und China

Bereits im Oktober 2021 waren die Titel vom Handel ausgesetzt als der Immobilien-Riese Evergrande für einen der “Ever”-Schocks sorgte. Das hochverschuldete, in China angesiedelte Unternehmen kam in Zahlungsschwierigkeiten und scheint nicht in der Lage zu sein sämtliche zugesagten Häuser und Wohnungen fertigzustellen. Die Schulden des Bauentwicklers belaufen sich auf rund USD 300 Milliarden. Davon stammen rund USD 19 Milliarden Schulden aus ausländischen Anleihen. Im Dezember konnte das Unternehmen eine Zinszahlung von USD 82.5 Millionen nicht begleichen.
Ob der Immobilien-Riese Evergrande sich jemals aus der Schlinge ziehen kann, ist höchst ungewiss. Das Unternehmen ist abhängig von seinen Investoren, ob sie sich bereit erklären, gewisse Verluste zu tragen, nötigenfalls das Unternehmen mit einer grossen Menge an frischem Kapital auszustatten, notfalls vielleicht sogar gestützt durch den chinesischen Staat um einen potenziellen Kollaps des gesamten Immobiliensektors zu verhindern. Zusammen mit Evergrande könnten nämlich auch weitere Immobilien Unternehmen in Schieflage geraten, ausgelöst durch das schwindende Vertrauen der Investoren. Das Risiko eines Spillover Effekts auf das ganze Finanz- und Bankensystems und somit auf die ganze chinesische Wirtschaft gilt es zu vermeiden. Der Immobilien-Sektor generiert immerhin rund einen Viertel des chinesischen Bruttoinlandproduktes. Wäre die Regierung dazu bereit den ohnehin überhitzten Immobilien-Sektor zu stützen oder allenfalls die negativen Konsequenzen zu tragen?

Unabhängig des weiteren Ausgangs von Evergrande bleibt China aus verschiedenen Gründen vorerst eine gewisse Blackbox. Zum einen, ist es der Immobilien-Sektor, der wie die Aktualität aufzeigt, auch dieses Jahr gewisse Risiken für diese Region birgt. Zum anderen erfolgten während der letzten Monate immer wieder überraschend Eingriffe der chinesischen Regierung bei Unternehmen mit einer gewissen Grösse und Marktmacht wie zum Beispiel bei Alibaba. Jack Ma, der Gründer dieses Unternehmens, verschwand nach Kritik der chinesischen Regierung urplötzlich und tauchte erst Wochen danach wieder auf.
Mit einem solchen Vorgehen setzt die Regierung das Vertrauen der Investoren immer wieder aufs Neue auf den Prüfstein. Darunter leiden insgesamt die Aktienkurse chinesischer Unternehmen deutlich. Insbesondere auch jene, die an ausländischen Börsen wie zum Beispiel in den USA kotiert sind, aufgrund aufkommender Gerüchte einer möglichen Dekotierung an diesen Märkten gelisteter Unternehmen.

“Ever” wie Ever Given

Für den zweiten “Ever”-Schock im letzten Jahr sorgte eines der weltweit grössten Frachtschiffe. Das mit fast 20’000 Containern beladene Schiff Ever Given blockierte im März 2021 für 6 Tage den Suezkanal und sorgte somit für einen Unterbruch der Lieferketten, insbesondere von Ost nach West. Für die europäische Wirtschaft und Unternehmen, die in den vergangenen Jahren ihre Liefer- und Produktionsprozesse bis zum äussersten optimierten, um so eine kostspielige Lagerhaltung zu umgehen, ein kurzfristig kleiner Schock und eine Herausforderung, die sonst schon durch die Pandemie angespannten Lieferengpässe zu managen. In Europa gingen manche Produkte aus, in China fehlten die leeren Container für eine Wiederbeladung. Nachfrageüberhang, höhere Frachtkosten ausgelöst durch fehlende Kapazitäten und höhere Energiepreise, ein guter Nährboden für ein inflationäres Umfeld.

Ende des Superzyklus?

Nicht nur das «Ever» haben diese beiden Ereignisse gemeinsam. Beide Events tauchten plötzlich und unerwartet auf. Es sind solche Events, die bei den Investoren die entscheidende Frage aufwerfen, ob dies nun das Ende des vor gut einem Jahrzehnt begonnen wirtschaftlichen Superzyklus einleiten könnte.
Die Folge, ein rasches Hochschnellen des Pulses und Nervosität bei Investoren aufgrund dieser Unsicherheiten. Dies ist normalerweise kein guter Nährboden für positive Aktienkurse. Hedge Funds wissen gezielt mit solchen Situationen umzugehen, verstärken mit ihren Wetten auf sinkende Märkte den Abgabedruck, weshalb wir in solchen Szenarien kurzfristig starke Ausschläge sowohl der Aktienkurse nach unten wie auch bei der Volatilität beobachten können. Zuletzt war das wirtschaftliche Umfeld und Finanzsystem stabil genug einen solchen kleineren Schock aufzufangen. In der Folge reagierten die Märkte rasch mit einer Gegenbewegung. Kurze Zeit danach erreichten gewisse Indizes immer wieder neue Höchstmarken.

Eine weitere gewichtige Rolle spielen die Zentralbanken, welche unter anderem mit ihren geldpolitischen Entscheiden und Massnahme zur Stabilisierung der Wirtschaft, diesen Superzyklus der letzten Jahre einleiteten und über die Jahre unterstützten. Die Herausforderung ist es nun, die über das letzte Jahrzehnt eingeschossene Liquidität langsam und ohne grosse Nebengeräusche aus den Märkten abzuziehen, um so einerseits eine mögliche Überhitzung des Systems, andererseits einen kapitalen Absturz der Märkte zu vermeiden. Die Lösungsansätze sind vorhanden, jedoch deren Umsetzung und Zeitplan ungewiss. Die amerikanische Zentralbank Fed hat erste Massnahmen in diese Richtung beschlossen und kommuniziert. Die Europäische Zentralbank EZB und weitere Zentralbanken werden hier noch zuwarten.
Diese Ausgangslage birgt natürlich einige Risiken, und könnte stets von neuem für Unsicherheiten sorgen und somit neue Nervosität bei Investoren auslösen.

Eine weitere Herausforderung in diesem Jahr werden die Lieferengpässe bleiben, welche für weiterhin, jedoch vorübergehend für inflationären Druck sorgen. Unternehmen mussten aufgrund fehlender Teile ihre Produktionen drosseln und Kunden mit der Auslieferung ihrer Produkte vertrösten. Automobilhersteller zum Beispiel leiden seit einigen Monaten bereits unter dem weiterhin vorherrschenden Chipmangel. Unternehmen beginnen deshalb ihre «just in time» Produktionsprozesse umzustellen und wie früher gewisse Produktkomponente in ihren Lagern aufzustocken. Damit wollen sie solche Einschränkungen in ihrem Businesszweig in Zukunft aus dem Weg schaffen. Dies sorgt jedoch zusätzlich für einen kurzfristig anhaltenden Nachfrage-Überhang und erhöht überdies den Druck auf die aktuell vorherrschenden Lieferengpässe.

“Mein” Portfolio

Je nach Ausgangspositionierung in einem Portfolio eines Anlegers, können abhängig von Ereignissen, Newsflows etc. Massahmen und Änderungen in der Positionierung vorgenommen werden, stets der entsprechenden Situation angepasst. Gibt es Anzeichen einer kurzfristig aufkommenden Unsicherheit, ist eine Reduktion der Risiken, meist Verkauf von Aktien, nicht unbedingt der geeignetste Weg für einen langfristig gute Performance.
Solche und viele weitere Themen der Anlagethematik werde ich im Laufe der Zeit hier aufzeigen. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es nicht nur das eine, richtige Portfolio gibt. Dieses ist stets an den Bedürfnissen des Anlegers und aktuellen Ereignisse auszurichten.

Sollte Evergrande in Kürze Klarheit über den weiteren Ausgang schaffen und ist man in seinem Portfolio noch nicht in China investiert, könnte das derzeitige Umfeld für ein langfristige Positionierung genutzt werden, mit einer selektiv ersten Tranche als Einstieg. Chinesische Leitindizes gehörten im Jahr 2021 zu jenen mit der schlechtesten Performance. Obgenannte Ereignisse und Faktoren haben dafür gesorgt, dass Investoren ihr Exposure in dieser Region in Vergangenheit eher reduzierten.
Jedoch weist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt mit eine BIP von rund USD 15 Billionen und mit aktuell rund 5%, weiterhin einer der grössten Wachstumsraten auf. Davon profitiert ein Grossteil der chinesischen Unternehmen und somit auch ihre Aktionäre. Es gilt jedoch die zu beachten, dass gewisse Produktionsaufträge zukünftig weg von China in andere Regionen verlagert werden. Faktoren sind einerseits die über die Jahre hinweg gestiegenen Produktionskosten aufgrund steigender Löhne und Energiepreise. Andererseits könnten global aufgestellte Unternehmen bestrebt sein, ihre Abhängigkeit von China etwas zu reduzieren.
Viele dieser potenziell negativen Szenarien sind bereits heute in Kursen chinesischer Titel enthalten. Dies vermindert einerseits die Risiken von grösseren Rückschlägen und lässt andererseits Raum für positive Überraschungen.

Der Januar gehört grundsätzlich zu einem der besten Börsenmonaten. Auch für 2022 stehen die Zeichen grundsätzlich auf positive Performance für den ersten Börsenmonat des Jahres. Es gilt jedoch neu aufkommende und entscheidende News wie jene von Evergrande für eine weitere Beurteilung kurzfristig abzuwarten.
Nicht voraussehbare Ereignisse, die im grösseren Stil auf Makroökonomischer Ebene für eine neue Ausgangslage sorgen könnten, gilt es jeweils zu analysieren und die mögliche Reaktion der Investoren abzuschätzen, um danach die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechenden Investmententscheide zu fällen.

ETFMandate – Willkommen zurück!!

Ich freue mich sehr hier auf meiner Plattform ETFMandate zurück zu sein. Es ist schon eine längere Zeit her seit ich den letzten Beitrag veröffentlicht habe. Seither reihten sich unzählige Ereignisse aneinander und bestimmten das Geschehen. Blicken wir heute auf die Finanzmärkte: manche Aktienindizes in gewissen Regionen bewegen sich die Tage um ihre Höchstwerte, die Zinsen der Industrienationen befinden sich im historischen Verlauf nahe ihrem Allzeittief, ein Virus hält die Welt und damit auch viele Anleger seit über einem Jahr in Bann, technologische Innovationen und neue Trends erreichen uns, die Welt erlebt durch die Geldpolitik der führenden Zentralbanken die grösste Geldschwemme der Geschichte, Gruppen von Kleinanlegern, organisiert über Social Media Kanäle, prüfen den Aufstand gegen die mächtigen Anlagevehikel, die Hedge Funds und bringen diese bei ihrer Positionierung in Bedrängnis etc. Die Aufzählung ist längst nicht abschliessend und könnte beliebig weitergeführt werden. All dies führt stets zu Kursbewegungen an den internationalen Börsen. Einmal sind die Ausschläge grösser, ein andermal weniger stark ausgeprägt. Gemeinsam ist, dass sich daraus neue Perspektiven sowie oft Chancen und neue Anlagemöglichkeiten ergeben.
Nicht nur Investoren und Anleger müssen sich auf neue Dinge einstellen, auch Muster an den Finanzmärkten haben sich mit diesem Hintergrund verändert. Es gibt somit über eine bedeutende Anzahl an Aspekten vielseitig zu berichten. Es gilt diese, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, zu beleuchten, unabhängige und objektive Einschätzungen zu tätigen sowie deren Schlüsse den Anlegern mit auf den Weg zu geben.

Unabhängigkeit, nebst Kundenorientierung einer der zentralsten Werte für die ich einstehe.
Sie zählen zu den Personen, die bereits Geldanlagen tätigen oder jenen, die sich mit dieser Thematik erst jetzt beginnen, sich damit auseinanderzusetzen, um später einmal an den Finanzmärkten zu investieren. Lesen Sie auf ETFMandate u.a. meine unabhängige Beurteilung zu den Märkten, erhalten Sie weitere Informationen über die Attraktivität von Investments, Anlage-Produkten wie z.B. innerhalb der breiten Palette von ETFs und Anzahl von Anbietern etc. In diesem Zusammenhang gilt es den Kundenbedürfnissen gerecht und für den langfristigen Erfolg die massgeschneiderte Investment-Lösung aus der unendlich scheinenden Produktevielfalt zu suchen und individuell auszuwählen.

Weitere zentrale Werte für die ich einstehe, finden Sie übrigens im «über mich». Und schon bald informiere ich Sie an dieser Stelle über weitere Möglichkeiten und Angebote für interessierte Leser und Anleger.
Ich freue mich sehr in den kommenden Tagen und Wochen über diesen Kanal der breiten Leserschaft zu berichten. Damit Sie in Zukunft keinen Beitrag verpassen, empfehle ich Ihnen sogleich den Newsletter zu abonnieren und sich auf Social Media mit ETFMandate zu verlinken.